Die Energiekosten sind in den letzten zwei Jahren nahezu explodiert, wodurch das Bewusstsein vieler Unternehmen f?r energieeffizientes Handeln gestiegen ist. Um jedoch effizienter zu werden, m?ssen wir zun?chst den aktuellen IST-Zustand des Energieverbrauchs verstehen. Diesen k?nnen nur diejenigen beurteilen, die die Energiedaten des Betriebs analysieren. Insbesondere beim Vergleich des Energiebedarfs f?r das Heizen von Jahr zu Jahr f?llt jedoch Folgendes auf:
Trotz der Umsetzung verschiedener Effizienz-Ma?nahmen bleibt der Energiebedarf weder konstant, noch sinkt er kontinuierlich von Jahr zu Jahr. Beispiele f?r Effizienz-Ma?nahmen sind unter anderem der Austausch von Leuchtmitteln, der effiziente Betrieb von Maschinen und das Ergreifen von Ma?nahmen, um das Heizen zu optimieren. Auch die Verbesserung der Isolierung, die Sensibilisierung der Kollegen f?r energiebewusstes Verhalten und der Austausch alter Heizungen gegen effizientere geh?ren dazu.
Diesen Bem?hungen zum Trotz hat sich der Energiebedarf in manchen Jahren im Vergleich zum Vorjahr sogar erh?ht. Auch standort?bergreifend zeigen sich gro?e Schwankungen bei den Einsparungen der verschiedenen Standorte, obwohl gleiche Ma?nahmen ergriffen wurden. Da stellt sich die Frage, woran das liegen k?nnte.
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?U?ERE EINFL?SSE BEEINFLUSSEN DEN HEIZUNGSBEDARF
Dieses Ph?nomen ist vor allem auf ?u?ere Einfl?sse zur?ckzuf?hren. Externe Effekte wie zum Beispiel das Wetter wirken sich auf die Energiedaten aus und erschweren eine korrekte Auswertung und Interpretation der Ergebnisse. Um diese dennoch plausibel durchzuf?hren und den Zusammenhang zwischen Energiebedarf und dem Wetter zu verdeutlichen, sollten die folgenden Punkte hervorgehoben werden:
1.Langfristige Trendanalyse:
Durch die Auswertung von Messdaten ?ber einen l?ngeren Zeitraum kann ein Trend im Energiebedarf erkannt werden. Dabei ist es wichtig, die Daten ?ber mehrere Jahre zu betrachten, um saisonale Schwankungen und j?hrliche Unterschiede im Wetter zu ber?cksichtigen.
2.Vergleich mit historischen Daten:
Durch den Vergleich des aktuellen Energiebedarfs mit vergangenen Jahren k?nnen wir feststellen, ob der gestiegene Energiebedarf im Einklang mit den klimatischen Ver?nderungen steht. Denn wenn der Energieverbrauch in Zeiten mit vergleichbarem Wetter reduziert wurde, l?sst dies darauf schlie?en, dass sich die Energieeffizienz ebenfalls ver?ndert hat.
3.Witterungsbereinigung von Messdaten:
Eine Methode, um den Einfluss des Wetters auf den Energiebedarf zu isolieren, ist die sogenannte Witterungsbereinigung oder Klimabereinigung von Messdaten. Dabei werden statistische Verfahren angewendet, um den Einfluss der Witterung zu eliminieren und einen bereinigten Energiebedarf zu ermitteln. Dies erm?glicht einen direkten Vergleich des bereinigten Energiebedarfs zwischen verschiedenen Zeitr?umen.
4.Dokumentation von Energieeffizienzma?nahmen:
Um nachzuweisen, dass tats?chlich Effizienzverbesserungen umgesetzt wurden, sollten alle durchgef?hrten Energieeffizienzma?nahmen genau dokumentiert werden. Dies umfasst beispielsweise die Installation energieeffizienter Ger?te, die Optimierung von Prozessen oder ?nderungen im Energiemanagement.
Durch die Ber?cksichtigung dieser Punkte und eine ganzheitliche Herangehensweise wird sichergestellt, ob ein gestiegener Energiebedarf tats?chlich auf das Wetter zur?ckzuf?hren ist und ob effizienzsteigernde Ma?nahmen wirksam umgesetzt wurden.
DER KLIMAKORREKTURFAKTOR
Um dies zu ?berpr?fen steht der Klimakorrekturfaktor zur Verf?gung. Dieser Faktor wird auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes eigens f?r jedes PLZ-Gebiet ver?ffentlicht und bezieht sich immer auf das jeweilige Jahr. Die PLZ-Trennung ist erforderlich, um jedes Mikroklima pr?zise zu ber?cksichtigen und eine detaillierte Arbeit mit diesem Faktor zu erm?glichen.
Der Klimakorrekturfaktor wird durch den Vergleich von Gradtagszahlen eines Referenzzeitraums berechnet, normalerweise eines Jahres. Die Gradtagszahlen aller Tage eines Jahres werden summiert, um eine Jahres-Gradtagszahl (GTZJahr) zu erhalten, die etwa im Bereich von 3500 Kd/a liegt. Diese Zahl wird dann im Verh?ltnis zu derselben Zahl eines Referenzzeitraums, wie z.B. des Vorjahres, gesetzt. Das Verh?ltnis dieser beiden Werte ergibt den Klimakorrekturfaktor, der ?blicherweise zwischen 0,8 und 1,2 liegt.
Um diesen Wert zu berechnen, k?nnte dieser m?hsam aus eigenen Messdaten ermittelt werden. Alternativ besteht jedoch die M?glichkeit, sich die Vorarbeit zu ersparen und den vom Deutschen Wetterdienst bereitgestellten Klimakorrekturfaktor zu ?bernehmen.
ANWENDUNG DES KLIMAKORREKTURFAKTORS
In der Praxis bedeutet dies, dass in unserem Energiedatenmanagementsystem der Klimakorrekturfaktor als Basisgr??e festgelegt und jedes Jahr (oder jeder andere Zeitraum) mit einem neuen Wert aktualisiert wird. F?r diese Zwecke wird das EDM-System visual energy verwendet. Im n?chsten Schritt wird f?r jeden 15-Minuten-Messwert eine Kennzahl (oder ein berechneter Z?hlpunkt) gebildet, indem der reale, gemessene Energiebedarf mit dem Klimakorrekturfaktor multipliziert wird.
Daraus bildet sich f?r jeden 15-Minuten-Messwert eine Kennzahl. Diese wird nun mit dem urspr?nglichen Energiebedarf verglichen, am einfachsten in Form eines Diagramms. Hierf?r empfiehlt es sich, ?ber Monats- oder Jahreszeitr?ume gemittelte Werte zu verwenden. Diese gemittelten Werte werden im Folgenden als Vergleich des realen und klimabereinigten Gasbedarfs ?ber einen Zeitraum von f?nf Jahren dargestellt.
In diesem Diagramm wird deutlich, dass der tats?chliche Gasverbrauch (in rot dargestellt) im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Wird hingegen der klimabereinigte Gasverbrauch (in gr?n dargestellt) in diesem Zeitraum betrachtet, so wird ein R?ckgang im zweiten Jahr erkannt. Obwohl diese Daten widerspr?chlich erscheinen, verdeutlichen sie den Mehrwert einer Klimabereinigung.
Daraus l?sst sich ableiten, dass der Winter im Jahr 2019 dementsprechend k?lter war als im Vorjahr und unser Gasverbrauch bei einem w?rmeren Winter , ?hnlich dem Referenzjahr 2018, geringer gewesen w?re. Anhand dieser Klimabereinigung wird daher festgestellt, dass dieser Betrieb trotz des h?heren realen Verbrauchs von 2018 auf 2019 energieeffizienter geworden ist.
WARUM EIN ENERGIEDATENMANAGEMENTSYSTEM (EDM)?
Auf den ersten Blick mag diese Berechnung sehr einfach klingen und k?nnte auch mithilfe g?ngiger Tabellenkalkulationsprogramme gel?st werden. Allerdings k?nnen dabei schnell Fehler auftreten. Mit dem EDM-System visual energy vermeiden Sie derartige Fehler und erhalten weitere Vorteile:
1.Sicherheit dank zuverl?ssiger Daten: In visual energy werden die originalen Energieverbrauchsdaten, unabh?ngig von den Medien (Gas oder Strom), verwendet. Dadurch wird kontinuierlich mit plausiblen Daten gerechnet.
2.Zeit sparen mit dem offenen Kennzahleneditor: Der offene Kennzahleneditor erm?glicht es, den Klimakorrekturfaktor schnell und einfach als Basisgr??e unter den Kennzahlen zu erstellen. Dadurch kann er als „klimabereinigter Heizenergiebedarf“ in einer separaten Kennzahl ausgegeben werden. Die Multiplikation mit den originalen Messdaten kann in wenigen Klicks durchgef?hrt werden.
3.Individuelle Diagramme: Um sofort einen Vergleich zwischen den klimabereinigten Messdaten und den originalen Messdaten zu erhalten, k?nnen diese beiden Datenpunkte grafisch individuell aufbereitet werden. Dabei ist der Betrachtungszeitraum frei w?hlbar. Zudem erm?glicht visual energy, die Datenpunkte zu verlinken und mit einem Klick die Messdaten zu kontrollieren.
4.Mehr Komfort durch sofortigen individuellen Zugriff: In visual energy k?nnen diese Daten sofort mit bestimmten Kollegen geteilt werden, ohne bei jeder ?nderung zus?tzlich per E-Mail versendet werden zu m?ssen.
5.?bersicht durch Verlinkung im Ma?nahmenplan: In visual energy gibt es einen eigenen Ma?nahmenplan. Alle Diagramme und Datenpunkte sind in der eigens erstellten Ma?nahme „Klimabereinigung meiner Messdaten“ verlinkt und k?nnen beim Energieaudit leicht eingesehen werden.
Durch die Nutzung von visual energy wird die Berechnung von klimabereinigten Messdaten erleichtert und bietet gleichzeitig eine effiziente M?glichkeit, die Daten zu visualisieren, zu teilen und im Rahmen des Energieaudits zu pr?sentieren.
FAZIT
Eine blo?e Analyse der Energie-Messdaten und ein Vergleich der Jahressummen gen?gen vielen ISO-Auditoren nicht mehr. Dies liegt vor allem daran, dass trotz zahlreicher Umbauma?nahmen nicht in jedem Jahr sofort eine Einsparung erkennbar ist. In solchen F?llen kann eine Witterungsbereinigung der Energie-Messdaten, insbesondere der Heizdaten, hilfreich sein. Durch diese Ma?nahme l?sst sich der Einfluss des Klimas auf die Messdaten verdeutlichen und eine korrekte Schlussfolgerung aus den Daten ziehen.
Um dies auf effiziente Weise und mit plausiblen Ergebnissen zu realisieren, bietet sich die L?sung im EDM-System visual energy als der am h?ufigsten verwendete Ansatz an.
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