Wohnen, Heizen, Lebensmittel – die Kosten f?r unser allt?gliches Leben steigen. Der aktuelle SchuldnerAtlas zeigt, dass neben den Kosten auch die ?berschuldung in Deutschland w?chst: In 2023 waren knapp sechs Millionen Menschen ?berschuldet, rund 17.000 mehr als im Vorjahr. Zudem m?ssen gerade im Januar viele Versicherungen und andere j?hrlich anfallende Zahlungen bedient werden. Was man tun kann, wenn es finanziell eng wird, sagen ARAG Experten.
Ab wann gilt man als ?berschuldet?
Wer seinen t?glichen Minimalbedarf nicht mehr finanzieren und seine Schulden dauerhaft nicht mehr tilgen kann, gilt als ?berschuldet. Das betrifft aktuell knapp 5,7 Millionen Menschen in Deutschland, wobei vor allem ?ber 60-J?hrige laut SchuldnerAtlas immer h?ufiger von ?berschuldung betroffen sind. Zudem steigt auch die sogenannte weiche ?berschuldung an. Damit sind anhaltende Zahlungsst?rungen gemeint, von denen nach Information der ARAG Experten vor allem j?ngere Menschen und Frauen betroffen sind.
Warum sollten gerade Mietschulden vermieden werden?
Die ARAG Experten raten dringend, auf jeden Fall die Miete zu zahlen. Mietschulden k?nnen dazu f?hren, dass man schon nach zwei Monaten Mietr?ckstand vor die T?r gesetzt wird. Wer die Miete oder seine Nebenkosten nicht mehr vollst?ndig bezahlen kann, hat die M?glichkeit, Wohngeld bei seiner Gemeinde zu beantragen. Auch Immobilienbesitzern, die selbst in ihrer Immobilie wohnen, steht dieser Weg offen. Der Anspruch auf Wohngeld kann auf der Seite des Bundesbauministeriums mit dem WohngeldPlus-Rechner ?berpr?ft werden. Dar?ber hinaus kann ein fr?hzeitiges Gespr?ch mit dem Vermieter helfen, einen Weg zu finden, die Miete z. B. f?r einen begrenzten Zeitraum auszusetzen oder Teilzahlungen zu leisten. In diesem Fall d?rfen Vermieter laut ARAG Experten allerdings Verzugszinsen von f?nf Prozent ?ber dem jeweiligen Basiszinssatz verlangen, der seit dem 1. Januar 3,62 Prozent betr?gt (Paragraf 288 Absatz 1 Satz 2 B?rgerliches Gesetzbuch).
Darf der Hahn einfach zugedreht werden?
Kosten f?r Energie, Wasser, Telefon oder Internet k?nnen sich schnell zu einem un?berwindbaren Berg anh?ufen. Die ARAG Experten weisen darauf hin, dass Anbieter bei ausbleibenden Zahlungen den Hahn zudrehen bzw. die Leitung abklemmen d?rfen. Daher gilt vor allem f?r Energie: Diese Kosten m?ssen unbedingt vorrangig bezahlt werden. Internet- und Telefonvertr?ge k?nnen hingegen pausiert und m?glicherweise mit Prepaid-L?sungen ?berbr?ckt werden. Laut ARAG Experten d?rfen Mobil- und Festnetzanschl?sse laut Telekommunikationsgesetz bereits ab Zahlungsr?ckst?nden von mindestens 100 Euro gesperrt werden. Diese Sperre muss allerdings zwei Wochen vorher angek?ndigt werden. Gut zu wissen: Die Sperre gilt nur f?r die Leitung, bei der ein Zahlungsverzug vorliegt. Wenn also der Mobilfunkanschluss nicht bezahlt wurde, darf der Festnetzanschluss beim gleichen Anbieter nicht gesperrt werden.
Kann man Kredite einfach ruhen lassen?
Ob Immobilien- oder Konsumentenkredit: Wer seine Raten nicht mehr bedienen kann und mit mindestens zwei Raten in R?ckstand ger?t, muss damit rechnen, dass kostenpflichtige Mahnungen im Briefkasten liegen, ein Inkassob?ro vorstellig wird oder das Kreditinstitut den Kredit k?ndigt und eine Zwangsvollstreckung einleitet. Wer keine R?cklagen hat, sollte das Gespr?ch mit der Bank suchen. Laut ARAG Experten gibt es dabei diverse M?glichkeiten: Minderung oder Aussetzen der Kreditraten, Verl?ngerung der Laufzeit oder das Aussetzen einzelner Raten. Allerdings k?nnen diese ?nderungen zu Mehrkosten f?hren.
Warum sollten Versicherungen nicht vorschnell gek?ndigt werden?
Vor der ?bereilten K?ndigung von Versicherungen raten die ARAG Experten ab. Vor allem solche, die als Altersvorsorge gedacht sind, sollten um jeden Preis erhalten bleiben. Denn einige Policen k?nnen je nach Alter und Gesundheitszustand nicht mehr erneut abgeschlossen werden und zudem kostet die K?ndigung der Vertr?ge unter Umst?nden viel Geld. Der Tipp der ARAG Experten: Viele Versicherungen bieten ihren Kunden an, Vertr?ge f?r einen begrenzten Zeitraum ruhen zu lassen, Beitr?ge sp?ter nachzuzahlen oder zu reduzieren. Dabei kann es allerdings zu Leistungs- und F?rderungsk?rzungen kommen. In einigen F?llen kann das Aussetzen von Zahlungen auch zu einer Unterbrechung des Versicherungsschutzes f?hren.
Wie k?nnen Schuldnerberatungen helfen?
Wer in finanzielle Schieflage ger?t, sollte sich nach Auskunft der ARAG Experten m?glichst fr?hzeitig Hilfe bei amtlich anerkannten Stellen suchen: Denn je eher eine seri?se Beratung stattfindet, desto mehr Wege gibt es, aus den Schulden herauszukommen. Dazu stehen in Deutschland rund 1.400 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen zur Verf?gung, die in Verb?nden organisiert sind oder sich unter der Tr?gerschaft von Kommunen, Verbraucherzentralen oder Wohlfahrtsverb?nden befinden. Die Beratung ist in der Regel kostenlos.
Tipps, um Geld zu sparen
Der erste Schritt, um einen ?berblick ?ber Einnahmen und Ausgaben zu behalten, ist das gute alte Haushaltsbuch. Ob als herk?mmliches Heftchen oder als App, wie etwa Money Manager oder Finanzguru – hier werden von der Miete ?ber Ausgaben f?r Lebensmittel und Kinobesuche bis hin zu Energiekosten oder Mitgliedsbeitr?gen alle Kosten erfasst. Gleichzeitig werden alle Einnahmen notiert, angefangen vom Lohn bis hin zu Einnahmen beispielsweise durch Zinsen, Vermietungen oder auch durch Verk?ufe auf Online-Portalen.
Bei dringenden Anschaffungen, die nicht aufzuschieben sind, raten die ARAG Experten, ?ber gebrauchte Gegenst?nde nachzudenken. Das spart nicht nur Geld, sondern ist nachhaltig. So ist das Aufbereiten von elektronischen Ger?ten oder M?beln, das sogenannte Refurbishen, mittlerweile gang und g?be und spezielle Online-H?ndler bieten erstklassige Ware an.
Wie man ?rger bei Konsumentenkrediten vermeiden kann, erkl?rt ARAG Experte Tobias Klingelh?fer hier.
Weitere interessante Informationen unter:
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