„Ich bin Energiesparer der ersten Stunde!“ Das sagt der Architekt Hans-Ulrich G?nther und hat sich schon fr?h mit dem Thema W?rmepumpen befasst. Nicht nur in den Geb?uden seiner Kunden hat er das alternative Heizsystem empfohlen. Auch in seinem eigenen Wohnhaus ist er das Projekt Heizungsumbau angegangen – zusammen mit dem Heizungsbauer seines Vertrauens. Inzwischen freut er sich ?ber eine deutliche Einsparrate bei den Kosten und ?ber den konsequenten Umweltschutz.
Das Heizen verbraucht in Deutschland rund ein Viertel der gesamten Energie. Der Umstieg auf klimafreundliche Heiztechniken gilt deshalb als zentral f?r die Energiewende. W?rmepumpen k?nnen im Vergleich zur Gasheizung und je nach Szenario bis zu 91 Prozent der Treibhausgase einsparen. Das zeigt eine neue Studie der RWTH Aachen. F?r die Berechnung wurde die W?rmepumpe von der Herstellung bis zur Nutzung analysiert. Sogar bei einem schlecht ged?mmten Haus liegt mit einer einfachen W?rmepumpe die CO2-Einsparung bei knapp 50 Prozent – mittlerweile schneiden die modernen W?rmepumpen sogar noch besser ab. Die Forschenden halten es f?r realistisch, dass in den kommenden 20 Jahren mehr als die H?lfte der Wohngeb?ude in Deutschland mit W?rmepumpen ausgestattet werden k?nnten.
Je mehr Geb?ude umgestellt werden, desto gr??er f?llt die Gesamtersparnis aus. Einer, der sich dem Projekt bereits angenommen hat, ist der Architekt Hans-Ulrich G?nther. Sein nach klimagerechten und energiesparenden Planungskriterien entworfenes Wohnhaus in Ammerbuch aus dem Baujahr 2000 war mit einer Gastherme (Brennwertger?t) ausgestattet. „Mit der war ja noch alles in Ordnung, aber nachdem ich mir die Umstellung meines kompletten Energiebedarfs f?r Haushalt, Elektromobilit?t, Geb?udeheizung und -k?hlung auf regenerativen Strom durchgerechnet hatte, war die Entscheidung auf W?rmepumpe umr?sten zu lassen sehr schnell gefallen“, berichtet G?nther. Heute setzt er auf Photovoltaik plus 100 Prozent regenerativen Strom vom Anbieter.
Erfahrener Partner f?r alternative Energietechniken
Von verschiedenen Heizungsbauern im Umfeld holte er sich vier Angebote ein, dabei war die Range zwischen 40.000 und 68.000 Euro erheblich. Dass er sich letztendlich f?r die Firma Sch?ll Heizungsbau entschied, hing sowohl mit der Expertise und Professionalit?t als auch der Beratung zusammen. Der Meisterbetrieb aus T?bingen ist ein erfahrener Partner f?r alternative Energietechniken. Seit der Firmengr?ndung im Jahr 1933 arbeitet der Betrieb bereits mit dem SHK-Gro?h?ndler REISSER in B?blingen zusammen, bekommt von hier nicht nur die Ware und moderne Ger?te, sondern auch passende Beratung.
Auf dem Weg zur Realisierung einer neuen Heizungsanlage inklusive gro?er Einsparm?glichkeiten werden individuelle Faktoren ber?cksichtigt. „Nur so ergibt sich die optimale L?sung. Wir sehen und als Anlaufstelle f?r effiziente Heizsysteme und lassen unsere Kunden bei der Entscheidung nicht allein. Wir unterst?tzen Schritt f?r Schritt und beraten bestm?glich auf die individuelle Wohnortsituation zugeschnitten“, erl?utert der Heizungsfachmann Rolf Sch?ll.
Bei seinem Kunden in Ammerbuch befand sich die Gasttherme in einer Dachheizzentrale, die f?r die W?rmepumpe zu klein war. Die erste Idee, das neue Heizsystem auf dem Dach zu installieren, wurde schnell wieder verworfen – nicht praktikabel aus statischen und optischen Gr?nden. Also wurde ein Raum im Keller f?r die technische Ausstattung gefunden. „Dieser Kunde ist ein gutes Beispiel daf?r, wie wir die Energiewende schaffen. Er hat sich nicht nur eine sch?ne neue Heizung einbauen lassen, sondern im gesamten Geb?ude bereits rechtzeitig den Grundstein gelegt. Mit der W?rmepumpe hat er nun clevere Energieanpassungen vorgenommen“, schw?rmt Sch?ll.
Fachleute – f?r den Erfolg ausschlaggebend
Dass sich Hauseigent?mer an erfahrene, gut ausgebildete und auch fortgebildete Heizungsspezialisten wenden, ist heutzutage keine Selbstverst?ndlichkeit mehr. Sch?ll bedauert: „Viele Leute suchen Alternativen zu den Fachmonteuren – der Markt bietet auch Installateure, die in Jogginghose daherkommen und kaum Deutsch sprechen. Wir als Fachbetrieb werden dann nach drei Jahren gerufen, um nachzubessern oder erhebliche Folgen wie zum Beispiel Wassersch?den zu beheben.“ Dass so mancher Kunde realit?tsfern denkt und eine neue Heizung f?r 10.000 Euro erwartet, diese Erfahrung machen die Handwerker immer wieder. „Dabei sind die Fachleute f?r den Erfolg ausschlaggebend.“
Im Herbst 2024 wurden Kostenvoranschl?ge eingeholt, Planung und Details abgestimmt und F?rderantr?ge bei der KfW gestellt, mit dem Umbauprojekt begonnen. Anfang Januar 2025 konnte das neue System in Betrieb gehen. „Ich trage einen Eigenanteil von 21.000 EUR und habe einen hohen KfW-Zuschuss erhalten, wobei ich F?rdergelder in dieser H?he f?r fragw?rdig halte. Das ist doch wie bei der Herstellung von E-Autos: F?r die Phase der Umstellung sind hohe Investitionen erforderlich, die nicht dauerhaft durch Steuergelder finanziert werden sollten.“
Die F?rderantr?ge bei der KfW hat Hans-Ulrich G?nther selbst gestellt, allerdings ben?tigt man zwingend die Unterst?tzung des ausf?hrenden Handwerkbetriebes oder eines Energieberaters. Konkret: eine Best?tigung zum Antrag (BzA) und eine Best?tigung nach Durchf?hrung (BnD). Dass sich viele Menschen scheuen, in den Antragsprozess einzusteigen, kann er zwar nachvollziehen, h?lt aber die meisten Bedenken f?r eher unbegr?ndet, wenn man sich einmal mit der Materie besch?ftigt hat. „Den F?rderantrag f?r meine Wallbox habe ich in f?nf Minuten online auf dem KfW-Portal erledigt – Kostenvoranschlag hochladen und fertig. Die Genehmigung gab es prompt.“
Und Rolf Sch?ll erg?nzt: „Als die Antr?ge noch ?ber die BAFA liefen war es anfangs schwierig und nicht gerade lustig. Das war f?r viele Leute sicherlich eine Hemmschwelle.“ Inzwischen hat sich die Situation deutlich verbessert, die Antr?ge f?r die F?rderma?nahmen wurden vereinfacht, so manches automatisiert.
Wie in Deutschland – im Vergleich zu anderen europ?ischen L?ndern – die Energiewende vorangebracht (oder eher blockiert) wird, h?lt G?nther f?r sehr bedenklich: „Viele Menschen sind in Panik verfallen. Dabei war das Heizungsgesetz doch lediglich die logische Fortschreibung der EnEV. Ab 2014 wurde darin ein regenerativer Anteil am Energieverbrauch von 5 Prozent verbindlich eingef?hrt und dieser dann schrittweise auf zuletzt 65 Prozent erh?ht. Ein Jahr zuvor wurde ?brigens in D?nemark die Verwendung fossiler Brennstoffe f?r Heizungen verboten. Doch das Thema wurde hierzulande falsch dargestellt – nicht nur in den Medien, auch in so mancher Brosch?re der Verb?nde wurde da laut gepoltert.“
Lobbyinteressen der Energiewirtschaft – kritisch betrachtet
Die W?rmepumpe wurde und wird schlecht geredet und das bei der so oft geforderten Technologieoffenheit – wie passt das zusammen? Den Grund daf?r sieht der Architekt in erster Linie in den Lobbyinteressen der Energiewirtschaft. Warum darf eine Kilowattstunde Strom an Ladestationen f?r E-Autos bis zu 90 Cent kosten? Wer sorgt daf?r, dass die E-Mobilit?t nicht konkurrenzf?higer wird? G?nther res?miert: „Es gibt 15,5 Millionen Ein- und Zweifamilienh?user in Deutschland und jedes hat eine Steckdose. Hier kann man sein E-Auto in den meisten F?llen laden und f?hrt dann vier bis f?nf Mal preiswerter als mit einem vergleichbaren Diesel. Wir k?nnten schon viel weiter sein.“
Bereits 2006 hat er bei einem seiner Bauvorhaben die erste W?rmepumpe eingebaut. G?nther erinnert sich: „Anfangs war ich eher skeptisch, doch schon die erste in Betrieb gegangene W?rmepumpe ?berzeugte mich vollst?ndig.“ In seinem eigenen Haus hat er nun eine LG W?rmepumpe verbaut mit einem Leistungsvolumen von 12 KW. Das Ger?t hat sich durch den geringen Emissionswert und die hohe Ger?uscharmut als beste Wahl herausgestellt. Der Heizungspuffer mit dem Ziel, die W?rme ?ber einen langen Zeitraum bei wenig Leistungsaufnahme bereitzustellen, l?uft optimal. ?ber das Touch Display l?sst sich das Energiemanagement einfach und intuitiv bedienen. G?nthers Niedrigenergiehaus mit den gro?en Glasfronten sorgt daf?r, dass er in den Monaten zwischen M?rz und Oktober gar keine Heizung anschalten muss. Erste positive Ergebnisse bez?glich seiner Energiekosten hat er bereits erhalten. F?r seinen gesamten Energiebedarf, sprich Strom f?r Heizung und K?hlung (W?rmepumpe), E-Mobilit?t (Fahrleistung 15.000 km/p.a.) und Strom f?r den gesamten Haushalt hat er eine Einsparung in H?he von 2.500 bis 2.700 Euro im Jahr berechnet – im Vergleich zu seinem fr?heren Energiemix Heizung (Gas 15.000 kW/ p.a.), PKW (Diesel 7,8 l/100 km) und Haushalt (Strom ca. 2.000 kW/p.a.).
Realit?t statt Hype
Die technische Entwicklung hat sich rasant weiterentwickelt. Mit der „neuen“ W?rmepumpentechnik steht den Menschen die Option auf eine sparsame Zukunft zur Verf?gung. „In der heutigen Zeit amortisiert sich eine neue energiesparende Heizung sehr schnell. Und sie ist wesentlich effizienter als bisher“, wei? der Heizungsbauer Rolf Sch?ll. 85 Prozent der Heizungen hierzulande sind veraltet. „Also muss ohnehin eine neue Heizung her – es geht um die Realit?t, nicht um einen Hype. Warum so viele auf die W?rmepumpe schimpfen, kann ich nicht nachvollziehen. Die Menschen sollten einsehen, dass das ein gutes System ist.“
Im T?binger Umfeld erlebt der Heizungsfachmann ganz unterschiedliches Kundenklientel – von konservativen Werten bis linksautonome Einstellungen. Sch?ll: „Wir beraten und begleiten Menschen, die sich weltoffen zeigen und andere, die nicht ?nderungsbereit sind. Der Austausch und die Gespr?che sind sehr interessant. Denn es gibt keine schlechte Meinung – nur andere Standpunkte. Als Handwerker kann ich mich darauf einlassen und versuchen, etwas zu bewegen.“
Diese Vision verfolgt auch Hans-Ulrich G?nther, sieht manches aber eher n?chtern: „Ich bin manchmal fassungslos, wie ver?nderungsunwillig die Deutschen sind. Zu viele Leute sind im Kopf noch nicht bereit, haben ein hohes Verharrungsverm?gen.“ Ob die W?rmepumpe also doch noch ihren Weg in die Haushalte finden wird? G?nther prognostiziert: „Die umweltfreundliche, regenerative Energie, die E-Mobilit?t und die umweltfreundliche W?rmepumpe werden sich durchsetzen – aber es wird f?r meinen Geschmack noch viel zu lange dauern.“
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