HanseGas wird bis 2030 klimaneutral

Stufenplan zur Klimaneutralität: Gebäude, Fahrzeuge und Netzbetrieb werden bis 2030 umgestellt. HanseWerk erweitert Angebot für Klimaschutzprodukte.

Der in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Gasnetzbetreiber HanseGas wird zusammen mit der Muttergesellschaft HanseWerk bis 2030 in seinem eigenen Betrieb klimaneutral und gleichzeitig mit immer mehr Klimaschutzprodukten an den Markt gehen. „Corona darf uns nicht den Blick für die sehr wichtige Aufgabe des Klimaschutzes verstellen“, betont Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der HanseWerk-Gruppe. „Vor dem Hintergrund der Krise müssen Energieversorgung, Verkehr und Gebäudemanagement effizienter, ressourcenschonender und auf einen grünen Wachstumskurs gebracht werden. Wir werden daher unsere Unternehmensgruppe bis 2030 klimaneutral stellen und unser Angebot an Klimaschutzprodukten für Kommunen, Unternehmen und Privatkunden deutlich erweitern.“

Klimaneutralität in Liegenschaften, Fuhrpark, Netzbetrieb und Wärmeerzeugung
Die HanseWerk-Gruppe inklusive HanseGas wird daher in den nächsten zehn Jahren den Ausstoß von rund 650.000 Tonnen Kohlendioxid* pro Jahr schrittweise verringern. An erster Stelle steht die Reduktion des Energieverbrauches. Wo dies technisch nicht möglich ist, wird die HanseWerk-Gruppe zukünftig grüne Energieträger einsetzen oder wenn dies nicht möglich ist, den CO2-Ausstoß durch Kompensationsmaßnahmen neutralisieren.

Die Unternehmen setzen auf einen Stufenplan: Danach werden in den nächsten zwei Jahren alle Liegenschaften und Gebäude auch in Mecklenburg-Vorpommern klimaneutral. Erreicht wird dies durch Energieeffizienzmaßnahmen wie die Modernisierung von Heizungen, Fenstern und Beleuchtung. Hinzu kommt die Eigenversorgung mit Grünstrom über Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom. Durch diese Umstellung werden rund 11.000 Tonnen CO2* pro Jahr eingespart. Der 650 Fahrzeuge umfassende Fuhrpark der HanseWerk-Gruppe wird bis 2025 im Wesentlichen auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umgestellt und die Ladeinfrastruktur für E-Autos an allen Standorten ausgebaut. Hierzu errichtet HanseGas in 2020 zehn neue Ladesäulen an eigenen Standorten.

Beim Betrieb der Strom- und Gasnetze sollen die auftretenden CO2-Emissionen schrittweise um circa zehn Prozent pro Jahr durch technische Maßnahmen verringert oder durch Kompensationen ausgeglichen werden. Beim Gasnetzbetrieb von HanseGas beispielsweise sind die Senkung des Betriebsdrucks vor Baumaßnahmen und die Reduktion der Energieverbräuche in Vorwärmanlagen im Gasnetz geplant.

Die von HanseWerk Natur betriebenen Heiz- und Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Erzeugung von Wärme und Strom werden auf grüne Technologien wie Grüngas, Pellets oder Wärmepumpen umgestellt. So erfolgt die Stromproduktion bei HanseWerk Natur schon heute zu 60 Prozent auf Biogasbasis. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen auf die Rückgewinnung von Abwärme spezialisiert und betreibt schon heute die effizientesten BHKW im Norden.

Zukunftsprojekte und -produkte
Das Unternehmen wird sein Angebot im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz deutlich erweitern. Im Mittelpunkt stehen hierbei Wasserstoffprojekte. „HanseGas ist mit der eigenen Expertise an zwei Wasserstoffnetzprojekten beteiligt“, sagt Volker Höfs, der technische Leiter von HanseGas. „Wir wollen mit Partnern nachweisen, dass Wasserstoff als Energieträger schon heute wirtschaftlich und technisch Erdgas ersetzen kann. Dafür planen wir den Aufbau von Netzen die mit Wasserstoff, der aus Windkraft vor Ort produziert wird, betrieben werden.“ Außerdem plant die HanseWerk-Gruppe nachhaltige Lösungen für Baugebiete speziell in den Bereichen Wärme und E-Mobilität. Dazu gehören unter anderem sogenannte Niedrigtemperatur-Wärmenetze.
Ebenfalls geplant ist ein Projekt zum Erfassen von Energieverbräuchen in Kommunen, um Energiesparpotentiale zu identifizieren.

Mehr Klimaschutzprodukte im Angebot
Kurzfristig und mit Nachdruck wird die HanseWerk-Gruppe ihre Klimaschutzaktivitäten massiv ausbauen: Bis zu 100 Prozent CO2-Einsparungen sind mit den verschiedenen Wärmelösungen möglich, die auf Biogas, Pellets oder Wärmepumpen basieren. Die erdgasbetriebenen Hocheffizienz-BHKW ermöglichen CO2-Reduktionen um bis zu 65 % gegenüber einem dem bundesweiten Durchschnitt der Wärmekunden. Zusätzlich bietet die HanseWerk-Gruppe Power-to-Heat-Lösungen wie Elektrokessel sowie Wärmepumpen an. „Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit sind die Grundlagen dafür damit aus Klimaschutz nachhaltige Realität wird“, sagt Matthias Boxberger. „Mit unseren Produkten können unsere Kunden deshalb nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern vielfach auch ihre Kosten und den Ressourcenverbrauch senken.“
Anmerkung: Durchschnittlich erzeugt ein Bundesbürger pro Jahr 11 Tonnen CO2.

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