„Heutzutage ist es doch egal was man anziehe, oder?“, diese Frage stellt Dr. Franziska Frank und hebt zwei Beispiele hervor: „Jeder, der den armen Reporter Will Reeve gesehen hat, der in einer landesweiten Zoomreportage ohne Hose dasaß und jeder, der den Anblick seines Chefs im ausgeleierten Polohemd erlebt hat, könnte daran Zweifel haben.“
Viele Unternehmen seien stolz darauf, dass sie jede Bekleidung zulassen, doch der Preis dafür sei hoch, deshalb plädiert Dr. Franziska Frank ganz klar für förmliche Kleidung im Job. „Erstens sind Sie mit formaler Kleidung klüger. Jemand in einem weißen Laborkittel kann besser Aufgaben lösen als jemand im T-Shirt, denn das menschliche Gehirn braucht einen Rahmen, um sich anzustrengen. Zweitens können Sie mit formeller Kleidung besser abstrakt denken, das große Ganze sehen und über den Moment hinausblicken. Förmliche Kleidung schafft soziale Distanz und generiert dadurch Unabhängigkeit im Denken. Drittens werden Sie als kompetenter wahrgenommen. Erst dieses Jahr hat eine Studie erneut belegt, dass Sie in förmlicher Kleidung als fähig und wissender wahrgenommen werden, als jemand in lockerer oder gar lottriger Kleidung“, erläutert Frank.
Das heiße nicht, jeden Tag im Dreiteiler mit Krawatte oder im Kostüm erscheinen zu müssen. Wenn es für den Job im Unternehmen wichtig ist, auch mal salopp gekleidet zu sein, dann sollte das ebenfalls möglich sein. Dennoch bedeute informell nicht lottrig oder Freizeitlook.
Zudem zeige man mit seiner Kleidung Wertschätzung für andere wie Dr. Franziska Frank ausführt: „Hinter einem „Gammel-Look“ steckt in der Tat oft fehlende Wertschätzung für andere sowie ein falsches Rollenverständnis. So wie ich meine Zuhörer nicht wertschätze, wenn ich nuschle, gähne, auf- und ab wippe oder mich schlichtweg nicht vorbereitet habe, genauso schätze ich meine Mitmenschen nicht wert, wenn ich mich in meinem Schlabberoutfit präsentiere.“ Sitze einem jemand im „Schlabberlook“ gegenüber sei es zudem anstrengend, sich für das Wesen dieser Person zu öffnen. Im Klartext heiße das, dass man sein Gegenüber erst dann wertschätze, wenn man es ihm leicht mache, die professionelle Rolle zu sehen. „Die doch recht deutsche Suche nach Authentizität führt oft dazu, dass sich viele nicht für ihre momentane Rolle zusammenreißen möchten. Wir haben uns die Rolle, die wir in der Arbeit einnehmen jedoch selbst ausgesucht. Da müssen wir uns auch dieser Rolle entsprechend verhalten“, gibt Dr. Franziska Frank zu bedenken.
In Bezug auf Kleidung bedeute das: Wenn Bluse, dann eine gebügelte, wenn Anzug, dann bitte auch im Onlinemeeting mit Hose, und wenn es für die Rolle unbedingt ein T-Shirt sein muss, dann zumindest mit Jackett.
Mehr Informationen und Kontakt zu Dr. Franziska Frank – empowered humility – gibt es hier: www.franziskafrank.com
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