In Deutschland nimmt die Elektromobilit?t Fahrt auf, 2020 k?nnte zum Wendejahr werden. Bis Ende dieses Jahres werden nach Berechnung der Managementberatung Horv?th & Partners in ihrem „Faktencheck E-Mobilit?t“ ?ber 370.000 Elektroautos auf deutschen Stra?en fahren, im n?chsten Jahr noch einmal 200.000 Fahrzeuge mehr. „Die Verbreitung von E-Autos erfolgt nun endlich mit der notwendigen Dynamik, unter anderem getrieben von der Corona-Krise“, sagt Dr. Oliver Greiner, Studienleiter und Partner bei Horv?th & Partners. Im internationalen Vergleich hat sich Deutschland bei den Neuzulassungen bereits auf den dritten Platz vorgearbeitet. Der Umweltbonus beim Kauf von E-Autos, der Mitte 2020 im Rahmen eines Konjunkturprogramms erh?ht wurde, kurbelt den Absatz an. Auch die Corona-Krise k?nnte zum Treiber werden: In der Pandemie ist das Transportmittel Auto f?r viele wieder erste Wahl geworden – gern in der umweltfreundlichen Elektro-Variante. 2020 haben zudem die von der EU vorgegebenen CO2-Flottengrenzen das Potenzial, die Dynamik noch zu erh?hen.
Fast 240.000 Elektrofahrzeuge waren Ende 2019 in Deutschland zugelassen, davon rund 137.000 rein elektrisch. Damit stieg der Bestand an Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um knapp 59 Prozent. Wird diese Wachstumsgeschwindigkeit unver?ndert beibehalten, w?rde das f?r 2022 ausgegebene Millionenziel der Bundesregierung knapp verfehlt und leicht versp?tet Anfang 2023 erreicht werden. Dies sind Ergebnisse der j?hrlichen Studie „Faktencheck E-Mobilit?t“ der Managementberatung Horv?th & Partners.
Stark im internationalen Vergleich
International gesehen wurden 2019 lediglich in den USA und in China mehr Elektrofahrzeuge neu zugelassen als in Deutschland. Diese Entwicklung ist beachtlich, lag die deutsche Automobilwirtschaft in den Vorjahren in diesem Vergleich nur auf Rang vier (2018) bzw. f?nf (2017). Die deutschen Neuzulassungen haben sich seit 2017 verdoppelt und lagen 2019 bei knapp 110.000. Damit ?berholte die Bundesrepublik sowohl Japan als auch Norwegen. China und USA liegen als weit gr??ere Absatzm?rkte an der Spitze, vermelden allerdings 2019 r?ckl?ufige Tendenzen.
Nichtsdestotrotz bleibt der Anteil der stromangetriebenen Autos vergleichsweise gering, wie die Horv?th-Experten prognostizieren. Ihren Hochrechnungen zufolge w?rden bei einem angenommenen PKW-Bestand in Deutschland von rund 45 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2022 E-Fahrzeuge nur zwei Prozent ausmachen. 2030 w?ren es demnach nicht mehr als 15 bis 20 Prozent.
Ladeinfrastruktur entscheidender Faktor
Ein Schl?ssel zum Durchbruch liegt im Ausbau der bundesweiten Ladeinfrastruktur. Auch hier gibt es Fortschritte: Die Anzahl der ?ffentlichen und halb-?ffentlichen Ladepunkte ist 2019 in Deutschland auf 24.000 gestiegen. Das entspricht einem signifikanten Plus von 49 Prozent zum Vorjahr, bereits 2018 konnte mit 48 Prozent ein ?hnlich hoher prozentualer Zuwachs verzeichnet werden.
Auch die Reichweitenentwicklung hat 2019 erneut einen gro?en Schritt nach vorne gemacht. Die durchschnittliche Reichweite aller 2019 verkauften Elektrofahrzeuge lag entsprechend Herstellerangaben und wie im Vorjahr prognostiziert bei etwa 325 Kilometern. 2018 waren im Schnitt 267 Kilometer drin. „Reichweiten ?ber das enge urbane Umfeld hinaus sind f?r Kunden nach wie vor ein wichtiger Faktor“, sagt Oliver Greiner von Horv?th & Partners.
2020 als Schl?sseljahr f?r die Elektromobilit?t
Das laufende Jahr k?nnte die Wende bringen. „2020 wird ein Schl?sseljahr f?r die Elektromobilit?t in Deutschland“, sagt Greiner. Mit ?ber 370.000 E-Autos auf deutschen Stra?en wird sich ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die H?lfte gesteigert haben. Ende 2021 d?rften es laut Hochrechnungen bereits knapp 600.000 E-Autos sein. In diesem Jahr greifen erstmals die von der EU vorgegebenen CO2-Flottengrenzen, die den CO2-Aussto? auf im Schnitt 95 Gramm pro Kilometer begrenzen. Bei den Neuzulassungen sind E-Autos weiter auf dem Vormarsch und erreichten im September einen Rekord-Marktanteil von 15 Prozent. Der Umweltbonus erfreut sich gro?er Beliebtheit: Im September wurden mit mehr als 27.000 so viele Antr?ge gestellt wie noch nie zuvor seit Einf?hrung der Kaufpr?mie 2016. So kann etwa f?r den Kauf eines reinen E-Autos eine Unterst?tzung von bis zu 9.000 Euro bei einem Nettolistenpreis unter 40.000 Euro abgerufen werden. „Dies ist ein wichtiger Beitrag, um den durchschnittlichen Preisaufschlag f?r ein Elektroauto im Vergleich zum Verbrenner weiter zu reduzieren. Dieser lag in den vergangen zwei Jahren mit jeweils knapp 45 Prozent noch deutlich zu hoch f?r die gro?e Mehrheit der K?ufer“, sagt Horv?th-Partner Greiner.
Pandemie-bedingter Schub
In der Corona-Krise hat der Individualverkehr an Bedeutung gewonnen. Aus Sorge vor Ansteckung ziehen viele Menschen das eigene Auto ?ffentlichen Verkehrsmitteln vor. „Die Pandemie k?nnte damit auch der E-Mobilit?t in Deutschland einen neuen Schub verleihen, denn Elektrofahrzeuge bieten sich als umweltfreundliche Alternative an. Die Frage der Reichweite tritt in den Hintergrund, wenn das E-Auto anstelle von ?ffentlichen Verkehrsmitteln im Alltag genutzt werden soll“, sagt Greiner.
?ber die Studie:
Im Rahmen des „Horv?th & Partners Faktencheck E-Mobilit?t“ analysieren die Berater j?hrlich die aktuelle Entwicklung wesentlicher Treibergr??en der Mobilit?t in Deutschland. Auf Grundlage konsolidierter Ist-Werte werden aktuelle Wachstumsraten auf die n?chsten Jahre hochgerechnet und mit Zielwerten verglichen. Daraus werden Wahrscheinlichkeiten f?r das Erreichen relevanter Schl?sselgr??en im Markt f?r Elektromobilit?t ermittelt.
Der Faktencheck ist hier verf?gbar: https://bit.ly/2IsPPnW
Die wesentlichen Ergebnisse sind in einer Infografik veranschaulicht, die hier heruntergeladen werden kann: https://bit.ly/2JXoN8x
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