Vier Wege gegen Betrug während der Feiertage

Im Zuge von Weihnachten und den Festtagen steigt die Zahl an Betrugsversuchen – Wie sch?tzt man sich also am besten davor?

Bensheim – 10. Dezember 2020

Highlights:

– Die Pandemie verlagert die Weihnachtseink?ufe ins Internet und schafft so ein lukratives Ziel f?r zahlreiche Betrugsaktionen, die vor allem auf Verbraucher abzielen.
– J?rg Reuter von Fico hat die vier besten Tipps f?r Verbraucher, um die Einkaufstour w?hrend der Feiertage 2020 unbeschadet zu ?berstehen
– Erfahren Sie, was Banken zum Schutz ihrer Kunden vor etwaigen Betrugsversuchen unternehmen

2020 neigt sich langsam dem Ende zu, Weihnachten und Neujahr nahen. Doch trotz der Feiertage gibt es weitere Herausforderungen zu meistern. Denn die Zahl an Betrugsf?llen hat w?hrend der Pandemie zugenommen, da Kriminelle ihre Machenschaften im Onlinehandel ausgebaut haben, nachdem Verbraucher in den Weihnachtseinkaufs-Modus schalteten. Um das Jahr doch noch stressfrei zu beenden, werden im Folgenden f?nf wirkungsvolle Tipps zur Betrugsbek?mpfung erl?utert.

Betrug ist weit verbreitet – ?hnlich wie das Virus
Das Betrugsproblem verbreitete sich rasend. Laut einer Umfrage des Bundesamtes f?r Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurde fast jeder vierte Deutsche (25%) schon einmal Opfer von Betr?gern im E-Commerce. Ein Drittel der Gesch?digten erlitt einen realen finanziellen Schaden, der bis in den sechsstelligen Bereich reicht. Die Corona-Pandemie hat sich somit nicht nur auf die Einkaufsgewohnheiten, sondern auch auf die finanzielle Sicherheit ausgewirkt.

Laut dem globalen Sicherheitsdienstleister Lexis Nexis haben sich die direkten Verluste durch Betrug im E-Commerce ?ber die letzten Jahre hinweg auf 1,8% des Umsatzes im vergangenen Jahr verdreifacht. In Deutschland summiert sich dies, bei einem Volumen des Onlinehandels von 64 Milliarden Euro, auf knapp 1,3 Milliarden Euro.
Identit?tsdiebstahl und der Missbrauch von Konto- und/oder Kreditkarten sowie Log-In-Daten geh?ren zu den meistgenutzten Betrugsmethoden.
– Wenn es um Eink?ufe w?hrend der Weihnachtszeit geht, machen sich Betr?ger oft Online-Transaktionen mit falscher Identit?t zu Nutze, in der Hoffnung, dass die betroffenen Verbraucher nichts bemerken. Nach einer repr?sentativen HDE-Umfrage planen die deutschen B?rger, weiterhin 245 Euro pro Kopf auszugeben, ?hnlich wie im Jahr 2019. 44% davon k?ndigten zudem an, ihre Weihnachtseink?ufe ?berwiegend online zu t?tigen.

Angesichts dieser Tatsachen gibt es verschiedene Ma?nahmen, um sich vor Betrug und Identit?tsdiebstahl ad?quat zu sch?tzen.

Selbstschutz lohnt sich
„Wenn es um Finanzbetrug wie Konto?bernahmen geht, sind die Banken auf Ihrer Seite“, so J?rg Reuter, Pre-Sales Consultant Fraud, EMEA, bei FICO. „Insbesondere im Hinblick auf Identit?tsdiebstahl ist Pr?vention jedoch von entscheidender Bedeutung, denn die Aufr?umarbeiten k?nnen sich als recht schwierig und chaotisch herausstellen. Die Wiederbeschaffung gestohlener Gelder kann ein langwieriger, monatelanger Prozess sein. Kreditkartenbetrug kann hingegen vergleichsweise z?gig aufgekl?rt werden, doch auch hier m?ssen m?glicherweise ?rgernisse wie die Ablehnung von Transaktionen oder die Einreichung einer Betrugsklage bei der jeweiligen Bank oder Kreditkartenanbieter in Kauf genommen werden. Am anderen Ende des Spektrums k?nnen Social-Engineering-Betrugsmaschen, etwa in den Worten der Branche „autorisierter Push Payment Betrug“, traumatische Langzeitfolgen nach sich ziehen. Diese treten ein, wenn Sie als Verbraucher eine Transaktion genehmigen und sich somit in den meisten F?llen f?r die Zahlung haftbar machen. In diesem Fall kommen die Banken nicht immer f?r den Schaden auf. Um das Risiko zu verringern, einer dieser Betrugsmaschen zum Opfer zu fallen, erhalten Sie im Folgenden meine vier besten Tipps, um sich in der Weihnachtszeit ausreichend zu sch?tzen.“

Tipp #1: Passwortgewohnheiten ?berdenken
Starke Passw?rter bestehen ?blicherweise aus einer Mischung aus Klein- und Gro?buchstaben sowie Zahlen und Symbolen. Doch hier erfordert es ein Umdenken: noch wichtiger als „komplexe“ Passw?rter, sind vor allem lange Passw?rter. Die Kombination aus L?nge und Komplexit?t eines Passworts ist die wirksamste Methode gegen einen Hacker, der Passw?rter meist mit Hilfe einer Brute-Force-Attacke knackt.

Dar?ber hinaus ist es wichtig, f?r jedes Konto ein anderes, einzigartiges Passwort zu verwenden. Dies gilt nicht nur f?r Bankkonten, sondern vor allem f?r die am h?ufigsten genutzten Konten wie PayPal, Gmail oder Amazon. In dieser Hinsicht kann die Wirksamkeit und elegante Einfachheit von in den Browser und in Smartphones integrierten Passwortmanagern, die zuf?llige und besonders sichere Passw?rter vorschlagen und eigens verwalten, gar nicht genug betont werden.

Tipp #2: Authentifizierungsmerkmale nutzen
Eine Nutzung der h?ufig von Anwendungen oder Websites angebotenen, zus?tzlichen Authentifizierungsm?glichkeiten ist dringend angeraten. Denn sie bilden eine zweite Schutzbarriere, um sicherzustellen, dass es sich beim Anwender wirklich um den handelt, der es zu sein scheint. Sehr sinnvoll ist hier die Nutzung der sogenannten Multi-Faktor-Authentifizierung, f?r die ein einmaliger Passcodes per App, SMS oder E-Mail ?bermittelt wird.

Zudem erfreut sich die biometrische Gesichts- oder Fingerabdruckserkennung zunehmender Beliebtheit, insbesondere bei Bank- und Finanzanwendungen. Wenn eine App ?ber biometrische Funktionen verf?gt (wie zum Beispiel Face ID auf dem iPhone), sollten diese m?glichst auch genutzt werden. Es gibt hier immer wieder mal Vorbehalte ?ber den Datenschutz bzw. die Datensicherheit von biometrischen Merkmalen, aber die technischen Ma?nahmen und rechtlichen Vorgaben sorgen tats?chlich f?r ein sehr hohes Sicherheitsniveau.

Tipp #3: Vertrauensw?rdige Zahlungsmethoden verwenden
Neue Zahlungsanwendungen sind spannend, doch es ist Vorsicht geboten. Um festzustellen, ob es sich bei einer ihnen bisher unbekannten App eventuell um einen Betrug handelt, sollten Nachforschungen angestellt, Rezensionen gelesen und Google sorgf?ltig durchforstet werden. Im Zweifel ist es besser, ApplePay, PayPal oder eine andere bereits bekannte und vertraute Zahlungsanwendung zu nutzen.

Und muss einmal Geld von einer Online- oder Mobile-Banking-App aus an einen unbekannten Empf?nger gesendet werden, bietet sich eine Testtransaktion ?ber einen kleinen Geldbetrag an. Best?tigt die betreffende Person, dass sie das Geld erhalten hat, ist das Risiko deutlich geringer, einem Betrug aufzusitzen.

Tipp #4: Skepsis bewahren
Es ist die Zeit des Schenkens – w?hrend einer Pandemie – die die M?glichkeiten eines Betrugs im Online-Handel vervielfacht. Obwohl beispielsweise GoFundMe versichert, dass „die ?berw?ltigende Mehrheit an Spendensammlungen auf unserer Plattform sicher und legitim ist“, kommt es dort, sowie an vielen anderen Orten, zu Betrugsf?llen. Leider kann nicht jeder Betrug aufgekl?rt und strafrechtlich verfolgt werden; es sei denn, die von der Spende profitierende Person oder Familie ist pers?nlich bekannt oder die Identit?t und Bed?rftigkeit des Empf?ngers kann ?berpr?ft werden. Spenden wollen also wohl ?berlegt sein.

Um sich vor Betrug bei Wohlt?tigkeits- oder Katastrophenschutzorganisationen (z.B. Hilfsfonds, die nach Naturkatastrophen eingerichtet werden) zu sch?tzen, sollte die Legitimit?t der Spenden-Website ?berpr?ft werden. Die Erstellung ?hnlich aussehender Websites, um Kreditkarten- sowie pers?nliche Daten zur Durchf?hrung gef?lschter Transaktionen abzusch?pfen, ist nicht besonders schwierig. Um den Verbrauchern bei der Erkennung unseri?ser Spendenwebsites zu helfen, verf?gt das deutsche Zentralinstitut f?r soziale Fragen (DZI) ?ber eine Liste aller seri?sen Spenden-Siegel-Organisationen von A bis Z.

Sie wollen mehr dar?ber erfahren, wie Banken Ihren Schutz gew?hrleisten? Lesen Sie folgenden Blogbeitrag zu dem Thema: Out of Sight: Wie Banken die Verbraucher vor Kreditkartenbetrug sch?tzen.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.fico.com/blogs/holiday-fraud

Eine englischsprachige Infografik finden Sie hier: https://we.tl/t-O9RgRNHZij

Keywords:Betrug,Feiertage

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