Ob rein digital oder hybrid: Die Vorlesungszeit an deutschen Hochschulen und Universit?ten befindet sich auf der letzten Zielgeraden. Hastig melden sich Studierende f?r Hausarbeiten an, die noch unbedingt dieses Semester abgegeben werden m?ssen. Doch wie viel Fremdunterst?tzung ist dabei eigentlich erlaubt? Die ARAG Experten kl?ren auf.
Ghostwriting, was ist das?
Beim Ghostwriting verfasst ein Autor gegen Bezahlung einen Text im Namen einer anderen Person. Der Auftraggeber wird der ?ffentlichkeit als Autor pr?sentiert, obwohl dessen Beteiligung am Text meistens (sehr) gering ist. Der Dienstleister ?bertr?gt alle Nutzungsrechte auf seinen Kunden und verzichtet auf s?mtliche urheberrechtlichen Anspr?che. Rein rechtlich z?hlt Ghostwriting als legale Dienstleistung, bei der ein Werkvertrag zustande kommt (? 631 BGB). Das Ph?nomen ist in der Gesellschaft weit verbreitet: So lassen nicht wenige Prominente ihre Reden von anderen verfassen. Problematisch wird es hingegen an der Hochschule.
Akademisches Ghostwriting
Wenn Studenten sich aus Angst vor einer Haus- oder Abschlussarbeit dr?cken oder einfach nicht weiterkommen, gehen einige auf einen Ghostwriter zu. Thema umschreiben, Angebot einholen, fertige Hausarbeit im Postfach. Billig ist das nicht: Durchschnittspreise von 50 Euro pro Seite oder mehr sind ?blich. Obwohl am Werkvertrag zwischen Ghostwriter und Student laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt rechtlich nichts zu beanstanden ist (Az.: 11 U 51/08), k?nnte es f?r den Studenten nach der Abgabe der Arbeit eng werden. Die Pr?fungsordnungen der Hochschulen sehen explizit vor, dass Haus- und Abschlussarbeiten ohne fremde Mitwirkung angefertigt werden m?ssen. Sollte der Schwindel auffliegen, k?nnen Hochschulen den Studenten durchfallen lassen oder sogar exmatrikulieren. Der Betrug kann sogar strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. In der Eidesstattlichen Erkl?rung zur Arbeit muss der Student best?tigen, dass er die Arbeit eigenst?ndig und ohne Hilfe Dritter angefertigt hat. Sollte dem trotz unterschriebener Erkl?rung doch nicht so sein, macht er sich wegen falscher Versicherung an Eides statt (? 156 StGB) strafbar. Das kann eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren nach sich ziehen!
Ist ein Lektorat erlaubt?
Viele Studis sind verunsichert, ob man gegen die ‚eigenst?ndige Anfertigung‘ verst??t, wenn man Rechtschreibung und Grammatik von einem Verwandten oder einem Profi kontrollieren l?sst. Lektorat ist aber durchaus legal: Solange nur die sprachliche Qualit?t und der Stil des Textes verbessert werden, gibt es keine Bedenken. Nur wenn ein anderer am wissenschaftlichen Inhalt ?nderungen vornimmt, wird’s kritisch! Vorsicht beim Sprachstudium: Wenn in der Hausarbeit die produzierte Sprache selber zum Bewertungsgegenstand wird (z. B. Fremdsprachenstudium), ist ein Lektorat nicht erlaubt!
ARAG Experten empfehlen den Studenten, sich vorher mit ihrer Pr?fungsordnung auseinanderzusetzen. Au?erdem kennen sich professionelle Lektoren in der Regel aus und wissen, welche Grenzen zu beachten sind.
Schreibberatung: Der Weg aus der Sackgasse
Eine Schreibblockade kann den Besten passieren. Lassen Sie sich nicht davon unterkriegen und erkundigen Sie sich nach hausinternen Beratungsangeboten. Die meisten Universit?ten und Hochschulen bieten mittlerweile Schreibberatungen, Workshops und Kurse an, in denen man die Schl?sselkompetenzen f?r eine erfolgreiche akademische Abschlussarbeit erwerben kann.
Weitere interessante Informationen unter:
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