Germering, 7. Oktober 2021. Die selbstst?ndige Aneignung von Lernstoff an weiterf?hrenden Schulen (Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien) nach neuesten didaktischen Prinzipien mit den Mitteln moderner Software zu erm?glichen, hat sich die Stiftung Digitale Bildung zum Ziel gesetzt. Damit werden neue Unterrichtsmodelle wie „Flipped Classroom“ unterst?tzt, die den Pr?senzunterricht von den Aufgaben der Stoffvermittlung entlasten. Im Unterricht entsteht Freiraum f?r die Vertiefung und Erweiterung des erworbenen Wissens.
Mit „Flipped Classroom“ oder „Inverted Classroom“ (umgedrehter Unterricht) wird eine Unterrichtsmethode bezeichnet, bei der die Stoffvermittlung nicht im Unterricht, sondern durch selbstst?ndiges Lernen mit digitalen Medien zu Hause erfolgt; die Anwendung und Vertiefung des Wissens geschieht dann im Pr?senzunterricht. In verschiedenen Projekten und Studien wurde diese Lernmethode im vergangenen Jahrzehnt erprobt und untersucht, wobei die eingesetzten digitalen Tools sehr unterschiedlich waren (Erkl?rvideos, Visualisierungen, Lernprogramme). Dazu gibt es drei Metastudien – Universit?t Passau, 2020 (https://opus4.kobv.de/opus4-uni-passau/frontdoor/index/index/docId/842), Technische Universit?t M?nchen, 2020(https://www.clearinghouse.edu.tum.de/reviews/lernen-mit-digitalen-medien/digitale-tools-im-unterricht-welche-typen-gibt-es-und-wie-kommen-sie-zum-einsatz/) und Universit?t Utrecht, 2019 (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1747938X18305694) – in denen jeweils eine Vielzahl von Einzelstudien (44, 92 bzw. 114 Prim?rstudien) ausgewertet wurden, die sich auf den Unterricht ab der ersten Sekundarstufe (5. Klasse) beziehen.
Effektivit?t von Flipped Classroom
Unisono wird in den drei Metastudien ein positiver Effekt gegen?ber herk?mmlicher Wissensvermittlung erkannt. Die Passauer Untersuchung „best?tigt die Effektivit?t des Flipped Classroom-Konzepts im Vergleich zum traditionellen Unterricht“. Nach der Metastudie der TU M?nchen, die sich auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich konzentriert, „zeigt sich ein mittelgro?er signifikanter positiver Effekt auf die Leistung und ein kleiner signifikanter positiver Effekt auf die Einstellung gegen?ber dem jeweiligen Fach“. In der niederl?ndischen Studie wird „ein kleiner positiver Effekt auf die Lernergebnisse“ festgestellt.
Neben der allgemeinen Effektivit?t, die die Studien dem Flipped-Classroom-Konzept zuschreiben, sind die spezifischen Erfolgsfaktoren interessant, die von den Forschenden herausgearbeitet wurden. So hebt etwa die Studie der TU M?nchen die Erh?hung der Effektst?rken bei neueren gegen?ber fr?heren Studien hervor, da sich die digitalen Tools in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt h?tten. Und es wurde herausgefunden, dass eine gezielte Schulung der Lehrkr?fte die Wirksamkeit des Einsatzes digitaler Tools signifikant verbessert. In der Utrechter Studie wird festgehalten, dass der Effekt von Flipped Classroom h?her ist, wenn der Pr?senzunterricht dabei nicht reduziert wird und wenn die Sch?lerinnen und Sch?ler beim Lernen mit der Software Aufgaben zu l?sen haben.
Individuelle Wissenserarbeitung
Die von der Stiftung Digitale Bildung entwickelte neue Lernsoftware BRAINIX l?sst sich in unterschiedliche Unterrichtskonzepte integrieren: Sie kann nach dem Flipped-Classroom-Modell zur selbstst?ndigen Wissenserarbeitung zu Hause oder in der Ganztagsbetreuung, in tempor?r geteilten Klassen (Split Classroom) oder f?r ausgew?hlte Inhalte im Rahmen eines traditionellen Unterrichts eingesetzt werden. Die in den erw?hnten Studien genannten Faktoren f?r eine erfolgreiche Umsetzung des Flipped-Classroom-Konzepts wie leichte Beherrschung durch die Lehrkr?fte und vollst?ndiges Beibehalten des pers?nlichen Unterrichts sind eine wesentliche S?ule des Softwarekonzeptes. Vor allem erf?llt BRAINIX als Lernsoftware einer neuen Generation die didaktischen und softwaretechnischen Voraussetzungen, um die selbstst?ndige Erarbeitung von Basiswissen in den jeweiligen F?chern umfassend zu unterst?tzen. Die Inhalte werden nicht nach einem Einheitsschema wie in einem Lehrbuch vermittelt, vielmehr wird Wissen aufgabenbasiert und in individualisierter Lerngeschwindigkeit erarbeitet.
Die Software vermittelt die Lerninhalte im Rahmen von Storys und f?rdert dadurch das implizite Lernen, das durch explizite Erkl?rungen unterst?tzt und verst?rkt wird. Durch ihre multimediale und multisensorische Ausrichtung bietet die Software eine gr??tm?gliche Bandbreite von Zug?ngen: Inhalte werden nicht nur ?ber das Lesen, sondern auch ?ber das H?ren und anschauliche Videos vermittelt. Antworten k?nnen per Tastatur, Maus, Spracheingabe oder Finger/Stift erfolgen. Das Tempo des Lernfortschritts kann von den Lernenden selbst reguliert werden.
Die im gerade begonnenen Schuljahr gestarteten ganzj?hrigen Schultests von BRAINIX werden zu einem gro?en Teil nach dem Flipped-Classroom-Modell durchgef?hrt.
Kommentar von Stiftungsgr?nder J?rgen Biffar: „Ich bin ?berzeugt, dass BRAINIX das Unterrichtskonzept Flipped Classroom auf ein neues Level heben wird. Durch Umsetzung moderner Didaktik und Nutzung neuer Softwaretechnologie inklusive k?nstlicher Intelligenz macht BRAINIX einen signifikanten Unterschied gegen?ber den bisherigen Tools. Man kann es als „Flipped Classroom 2.0″ bezeichnen, da damit – analog zu Web 2.0 – Interaktion und Individualisierung in das digitale Lernen Einzug halten.“
Weitere Info zur Stiftung Digitale Bildung und zu BRAINIX: https://www.digi-edu.org/brainix
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