Abzocke und Schnäppchen bei den beliebtesten Webcams

Im Online-Handel zeigt sich eine uneinheitliche Preispolitik bei den durch die Corona-Krise stark gefragten Webcams

Karlsruhe. Viele Deutsche richten sich in der Corona-Krise auf länger andauernde Arbeitszeiten im Homeoffice ein. Nicht wenige schaffen sich daher erstmals eine Webcam an oder ersetzen das alte Modell durch ein leistungsfähigeres. Mitte April hatte sich die Onlinenachfrage nach Webcams innerhalb einer Woche mehr als vervierfacht.

Die Kunden sollten die Angebote sorgfältig prüfen, denn neben günstigen Gelegenheiten gibt es auch Preise, mit denen einige Anbieter den Bedarf und die gestiegene Nachfrage mit einer höheren Marge für sich nutzen wollen. Das hat eine Analyse des Onlineverhaltens der Kunden durch die Experten des Preisvergleichsportals billiger.de ergeben.

In der Analyse wurden die Preise der zehn beliebtesten Webcams im April mit dem Vormonat verglichen. Bei diesen Top-Modellen handelt es sich fast ausschließlich um Webcams der Marke Logitech, lediglich die Microsoft Life Cam Studio schaffte es noch unter die Top Ten der aktuell beliebtesten Webcams.

Die Logitech BRIO Stream war im März noch für 153 Euro zu haben. Sie kostet aktuell 249 Euro und damit fast 100 Euro mehr als noch vor wenigen Wochen. Ähnlich fallen die Preissteigerungen bei der Logitech BRIO aus, sie verteuerte sich von 195 auf 286 Euro. Ganz anders sieht es beim Modell C925e des gleichen Herstellers aus. Die Webcam kostete Ende März noch 164 Euro und ist jetzt schon für weniger als 100 Euro zu haben. Die Microsoft LifeCam Studio war dagegen schon bisher mit einem Preis von 90 Euro Ende März vergleichsweise günstig. Sie ist mit ihrem aktuellen Preis von 71 Euro auch jetzt ein echtes Schnäppchen.

Die unterschiedliche Preispolitik bei den Webcams zeigt, dass es ganz verschiedene Einschätzungen der Marktentwicklung in der aktuellen Krise gibt. Die einen wollen eine höhere Marge bei den begehrten Produkten mitnehmen, andere versuchen, durch günstige Angebote von der erhöhten Nachfrage stärker zu profitieren.

„Die Analyse der Preisentwicklungen macht deutlich, dass sich die Kunden nicht auf die Preispolitik der Händler einlassen sollten Durch eine aktive Rolle können sie Einfluss auf die Preise im Markt nehmen. Mit regelmäßigen Preisvergleichen lassen sich Abzockangebote von Schnäppchen schnell und einfach unterscheiden“, erklärt Thilo Gans, Geschäftsführer der solute GmbH.

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