(Mynewsdesk) Würgau. Mit Gesamtkosten von 8,5 Millionen Euro hat die Bayernwerk Netz GmbH die Mittel- und Hochspannungsanlage des Umspannwerks Würgau erneuert. Die Modernisierung des Netzknotenpunkts dauerte über mehrere Jahre. Mit dem Umbau hat das Unternehmen den Netzknotenpunkt modernisiert und neue Kapazitäten für Stromversorgung und die Einspeisung Erneuerbarer Energie aus dezentralen Erzeugungsanlagen geschaffen.
Gemeinsam mit Vertretern der Kommunalpolitik und Partnerfirmen hat der Technische Vorstand des Bayernwerks, Dr. Egon Westphal, die neue Mittel- und Hochspannungsanlage des Umspannwerks Würgau offiziell in Betrieb genommen. Das Umspannwerk, das das Bayerwerk gemeinsam mit Tennet betreibt, verbindet die unterschiedlichen Netzebenen der Höchst-, Hoch- und Mittelspannung. Die Tennet ist dabei für die Höchstspannung verantwortlich und hat die Höchstspannungsanlage des Umspannwerks Würgau in den letzten Jahren ebenfalls erneuert.
Der Neubau der Mittel- und der Hochspannungsanlage des Bayernwerks war aus mehreren Gründen erforderlich. Neben einer anstehenden Erneuerung von Anlagenteilen stieg der Kapazitätsbedarf für die regionale Stromversorgung und für die Einspeisung von Strom aus dezentralen Energieanlagen zunehmend an. „Wir haben uns entschieden, das Umspannwerk grundlegend zu erneuern und uns so bestmöglich auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten“, betonte Dr. Egon Westphal. So wurde sowohl die 20 kV-Mittelspannungsanlage wie die 110 kV-Hochspannungsanlage komplett erneuert. Zudem wurde auf Basis eines neuen technischen Versorgungskonzepts eine neue 110 kV-Leitungsanbindung Richtung Bamberg geschaffen. Im Auftrag des Kunden Naturstrom wurde der Windpark Wattendorf an das Umspannwerk angebunden. Eine moderne Infrastruktur ist laut Egon Westphal die Basis der Energiezukunft. Die Gesamtkosten des Projekts lagen bei 8,5 Millionen Euro. Die Arbeiten begannen im Jahr 2014. Das Umspannwerk versorgt die Gebiete zwischen Bamberg, Kulmbach, Hollfeld und Lichtenfels. Die dortigen Kunden der Bayernwerk Netz GmbH werden durch das Netzcenter Bamberg betreut.
„In den letzten Jahren haben wir im gesamten Bayernwerk-Netz EEG-bedingt eine Umspannwerksoffensive gestartet, um die Kapazitäten zwischen den Netzebenen zu erhöhen. Wenn die regenerativen Anlagen mehr Strom erzeugen, als vor Ort verbraucht wird, müssen wir den Regenerativstrom auf höhere Netzebenen transformieren und dort überregional verteilen. Dazu brauchen wir Umspannwerke“, so der Technikvorstand. Früher habe man Strom nur in eine Richtung, vom Kraftwerk zum Verbraucher, transportiert. Mit dem Wandel des Energiesystems werden Verbraucher immer mehr zu Erzeugern. 270.000 dezentrale, regenerative Anlagen mit einer Leistung von zwölf Großkraftwerken speisen heute in das Netz des Bayernwerks ein. Es gelte nun, den Strom im lokalen Umfeld aufzunehmen und in ein stabiles Gesamtsystem einzubinden. „Über das Jahr hinweg versorgen wir die knapp sieben Millionen Kunden im Bayernwerk-Netz im Schnitt zu 60 Prozent mit Erneuerbarer Energie, an rund 400 Stunden im Jahr sogar zu 100 Prozent“, so Westphal.
Zu den Netzebenen in Deutschland:
Die Stromversorgung erfolgt über vier Netzebenen: Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannung. Die Höchstspannung (380 kV) wird in weiten Teilen Bayerns durch die in Bayreuth ansässige Tennet betrieben wird. Das Bayernwerk ist ausschließlich für das sogenannte Verteilnetz verantwortlich und betreibt somit die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsebene.
Die vier Netzebenen können mit einem Bild aus dem Straßenverkehr verglichen werden. Die Höchstspannung gleicht dabei der Autobahn (Tennet). Die Hochspannung gleicht Bundesstraßen, die Mittelspannung Landstraßen und die Niederspannung den Gemeindestraßen, die letztlich bis zum Haus führen. Ein Umspannwerk ist in diesem Bild die Ab- oder Zufahrt zu den Netzebenen. Die Umspannwerke des Bayernwerks verbinden in der Regel die Mittel- und die Hochspannungsebene. Von der Mittel- zur Niederspannungsebene erfolgt die Verbindung mittels Trafostationen.
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