„Bedingungsloses Grundeinkommen: Je l?nger die Krise andauert, desto gr??er der Zuspruch in der Bev?lkerung“
Noch nie in der Geschichte der Europ?ischen Union wurden f?r die finanzielle Absicherung der Unternehmen und f?r den Besch?ftigungsschutz so viele Mittel bereitgestellt, wie in der Corona-Krise. Gleiches gilt f?r die USA. Der neue US-Pr?sident k?ndigte bereits ein Hilfsprogramm von umgerechnet 1,6 Billionen EUR an. Darin soll auch eine direkte Zahlung von 1400 Dollar f?r jeden US-B?rger enthalten sein. Die anhaltende Krisensituation und die damit einhergehenden Existenz?ngste in der Bev?lkerung f?hren dazu, dass ein Konzept erneut diskutiert wird, welches in Deutschland bisher nicht ernsthaft untersucht oder als Alternativkonzept in Erw?gung gezogen wurde: Das bedingungslose Grundeinkommen. Das Konzept sieht vor, dass prinzipiell jedem, ob arm oder reich, alt oder jung, mit Familie oder ohne, ein einheitliches Einkommen (deutlich ?ber dem heutigen Niveau der Sozialhilfes?tze) zusteht.
„Eine wirklich tiefgehende Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen hat es in Deutschland bisher nicht gegeben. Reflexartig werden die erforderlichen Ver?nderungen, die fehlende gesellschaftliche Tragf?higkeit oder die fehlenden politischen Mehrheiten herangezogen, sobald das Thema aufkommt. Die Frage bleibt aber, warum es in der gr??ten Krise, die die Welt nach dem zweiten Weltkrieg erlebt hat, nicht gelingt, ?ber die Frage einer fairen Grundsicherung neu nachzudenken“, betont Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.
Die Ergebnisse der Studie im ?berblick:
Weiterhin starke Corona-bedingte Ver?nderungen in der Gesellschaft erwartet
In der aktuellen Messung der Studie OpinionTRAIN sind 72 % der Befragten der Meinung, dass die Corona-Krise zu nachhaltigen Ver?nderungen f?hren wird – ein leicht angestiegener Wert gegen?ber der Messung im Apr./Mai 2020 (70 %). Im L?ndervergleich sticht weiterhin Schweden hervor mit einer Zustimmung von 82 %, w?hrend Deutschland (70 %), ?sterreich (72 %) und die Schweiz (71 %) auf geringere Niveaus kommen. Nachhaltige Ver?nderungen im Bereich Soziales/Gesellschaft werden in Schweden (45 %) und ?sterreich (42 %) am st?rksten gesehen. Im Vergleich zur Vormessung ergibt sich ein relativ stabiles Ranking von Bereichen mit erwartet nachhaltigen Ver?nderungen. In Deutschland betrifft dies Gesundheit (40 %), Arbeit (40 %) und Soziales / Gesellschaft (39 %).
In ?sterreich besonders gro?e, in Schweden relativ geringe Sorgen hinsichtlich der Zeit nach der Corona-Pandemie
In der aktuellen Messung stimmen 37 % der Studienteilnehmer der Aussage „Ich mache mir Sorgen ?ber die Zeit nach Corona“ zu (Apr./Mai 2020: 39 %). Im L?ndervergleich sorgen sich in ?sterreich besonders viele Menschen ?ber die Zeit nach Corona (43 %). Gegen?ber der Messung aus dem letzten Fr?hjahr (38 %) ist dieser Effekt noch einmal deutlich verst?rkt worden. Besonders niedrig ist der Anteil der Bev?lkerung mit Zukunftssorgen in Schweden (24 %): Gegen?ber der letzten Messung (32 %) ist das Niveau an Besorgnis deutlich gesunken. W?hrend also die schwedische Bev?lkerung weiterhin starke Corona-bedingte Auswirkungen in unterschiedlichen Lebensbereich sieht, werden die Zukunftsaussichten im skandinavischen Land positiver bewertet als in der D-A-CH-Region.
In allen vier untersuchten L?ndern ist die Unterst?tzung f?r ein bedingungsloses Grundeinkommen sehr hoch und tendenziell steigend
Aufgrund der Sorgen gro?er Teile der Bev?lkerung hinsichtlich der sozialen Absicherung sowie der in der ?ffentlichkeit punktuell aufkommenden Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen wurden die Befragten um Einsch?tzung zu diesem Konzept gebeten („jeder B?rger unabh?ngig von seinem Einkommen erh?lt einen festen Geldbetrag pro Monat“). F?r alle vier untersuchten L?nder kann ein klares positives Votum f?r eine entsprechende Grundsicherung best?tigt werden. Beispielsweise geben in Deutschland 55 % (Apr./Mai 2020: 50 %) der Befragten an, dass sie das Konzept unterst?tzen. Etwa 21 % (Apr./Mai 2020: 21 %) sprechen sich dagegen aus und 24 % (Apr./Mai 2020: 29 %) sind unentschlossen. Das ohnehin klare Votum der Deutschen f?r das bedingungslose Grundeinkommen hat sich w?hrend der Pandemie somit noch einmal verst?rkt.
Nach wie vor besteht eine durchgehend positive Bewertung unabh?ngig von Alters- und Einkommensklassen (auch wenn das Verh?ltnis der Bef?rworter zu den Ablehnern in der Altersklasse 30-59 Jahre besonders hoch und bei mehr als 5.000 EUR Haushaltsnettoeinkommen relativ geringer ist). Besonders positiv ist das Votum aus Sicht von Selbst?ndigen (63 % Zustimmung), w?hrend Verbeamtete eine kritische Sicht haben (28 % Zustimmung). Selbst die Schweizer, die sich noch im vergangenen Fr?hjahr vergleichsweise kritisch ?u?erten (42 % Zustimmung, 30 % Ablehnung), favorisieren mittlerweile zu 49 % das bedingungslose Grundeinkommen (25 % Ablehner).
Bedingungsloses Grundeinkommen deutlich besser beurteilt als die aktuellen staatlichen Ma?nahmen
Um zus?tzlich zur absoluten Bewertung auch ein relatives Urteil zu erhalten, wurde das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens mit den aktuellen Ma?nahmen der Regierungen verglichen. In Deutschland favorisieren 50 % (Apr./Mai 2020: 44 %) der Befragten das bedingungslose Grundeinkommen. Nur 14 % (Apr./Mai 2020: 17 %) sprechen sich f?r die aktuellen Ma?nahmen der Regierung aus. ?hnliche Ergebnisse lassen sich auch f?r ?sterreich, die Schweiz und Schweden ausweisen.
„Unsere Studie belegt nicht nur eine hohe Pr?ferenz der Bev?lkerung f?r das bedingungslose Grundeinkommen, sondern auch eine mit Dauer der Krise ansteigende Popularit?t des Konzeptes im Vergleich zu den staatlichen Ma?nahmen“, res?miert Prof. Dr. Andreas Kr?mer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Professor an der University of Applied Sciences in Iserlohn als Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.
Pressemeldung und kostenfreier Studienbericht: https://www.rogator.de/bedingungsloses-grundeinkommen-krise-zuspruch-bevoelkerung/
Keywords:Grundeinkommen,Coronakrise,?ngste
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