– Globale Sorgen und das Bed?rfnis nach Sicherheit steigern die Sparquote
– Die junge Generation beeindruckt durch hohe Spardisziplin
– Mehr als die H?lfte der Bev?lkerung konnte 2024 kaum finanzielle Polster aufbauen
Bonn, 12.12.2024 | Das Jahr 2024 ist fast vorbei und Deutschland blickt auf eine Zeit voller wirtschaftlicher Unsicherheiten zur?ck. Das Zusammenspiel von globalen Sorgen und pers?nlichem Sicherheitsbed?rfnis hat die Deutschen gepr?gt – und wohl auch das Bewusstsein f?r die eigenen Finanzen erh?ht. Die j?ngste repr?sentative Umfrage der norisbank zeigt f?r 2024 einen Anstieg der Sparquoten. Auch wenn inmitten der Wirtschaftsflaute nicht alle R?cklagen bilden konnten, gelang es vielen, ihre finanzielle Situation zu stabilisieren. Dies k?nnte das erste Zeichen einer Trendwende sein.
Trotz sinkender Inflationsrate mit einem Tiefstwert im September 2024 sorgen hohe Preise daf?r, dass die Konsumlaune der Deutschen gebremst ist – das Leben scheint auf Sparflamme zu stehen. Die Wirtschaftsflaute hat das Land fest im Griff. Dennoch zeichnen sich erste Signale einer positiven Wende ab: Die Daten der j?ngsten norisbank Umfrage zum Jahreswechsel 2024/2025 zeigen einen erfreulichen Anstieg der Sparquote. Scheinbar konnten viele Deutsche ihre finanzielle Situation in den letzten 12 Monaten stabilisieren oder sogar verbessern. Doch angesichts der unsicheren Zeiten ist es ebenso gut m?glich, dass viele Menschen einfach vorsichtiger mit ihren Finanzen umgehen.
Die Zahlen im Detail: Im Jahr 2024 zeigte sich eine Trendwende im Sparverhalten. Der Anteil der Deutschen, die 2024 weniger sparen konnten als im Vorjahr, ist signifikant gesunken – um 8,2 Prozentpunkte (2024: 44,1 Prozent; 2023: 52,3 Prozent; 2022: 52,9 Prozent). Gleichzeitig hat mehr als ein Drittel der Befragten sein Sparniveau beibehalten – ein Anstieg um 6,2 Prozentpunkte (2024: 33,6 Prozent; 2023: 27,4 Prozent; 2022: 23,5 Prozent). Zudem haben 22,3 Prozent sogar mehr gespart als im Vorjahr – immerhin ein Zuwachs um 2,3 Prozentpunkte (2024: 22,3 Prozent; 2023: 20 Prozent; 2022: 23,5 Prozent).
Die gro?e Sparbereitschaft wurde in allen Altersgruppen sichtbar, wobei insbesondere die j?ngere Generation eine beeindruckende Dynamik an den Tag legte. Die Sparquote der unter 30-J?hrigen verzeichnete einen signifikanten Zuwachs von 7,1 Prozentpunkten: 41,1 Prozent gaben an, im Jahr 2024 mehr gespart zu haben als im Vorjahr (2023: 34 Prozent). In der mittleren Altersgruppe der 30- bis 49-J?hrigen blieb die Lage stabil (2024: 27,7 Prozent; 2023: 27,4 Prozent), und bei den ?ber 50-J?hrigen stieg der Anteil der verst?rkt Sparenden immerhin leicht an: von 13,6 Prozent (2023) auf 14,6 Prozent (2024).
„Die Zahlen unserer aktuellen Umfrage k?nnen zwar keinerlei Aussagen ?ber die absolute H?he der Ersparnisse machen, sondern lediglich Trends im Sparverhalten zeigen. Dennoch l?sst sich schlussfolgern, dass die Deutschen insgesamt eine positivere Einstellung zum Sparen entwickelt und ihre finanzielle Resilienz gest?rkt haben“, kommentiert Thomas Brosch, Gesch?ftsf?hrer der norisbank.
Sparen als Schutzschild: Sehnsucht nach Sicherheit in unsicheren Zeiten
Aber was genau bewegte die Deutschen 2024 zum Sparen? Die norisbank Umfrage zeigt spannende Entwicklungen. An erster Stelle stand weiterhin das Bed?rfnis nach Sicherheit: F?r die Mehrheit der Deutschen war das der Hauptgrund zum Sparen – noch st?rker als im Vorjahr (2024: 52,3 Prozent; 2023: 47 Prozent). Globale Krisen (27,2 Prozent) und gr??ere Anschaffungen (26,8 Prozent) entwickelten sich 2024 zu weiteren Sparmotiven. Die Attraktivit?t der mittlerweile wieder st?rker verzinsten Tages- und Festgeldkonten lie? diese als Spargrund auf den dritten Platz vorr?cken (2024: 31,5 Prozent; 2023: 26 Prozent), dicht gefolgt von der Aussicht auf lukrative B?rseninvestments (2024: 28,5 Prozent; 2023: 27,4).
Doch wie viel Prozent ihres Einkommens konnten die Deutschen eigentlich auf die hohe Kante legen? Die Antworten der Befragten sind teils ermutigend, teils besorgniserregend. Positiv ist, dass 46 Prozent der Deutschen immerhin mehr als 10 Prozent ihres Einkommens sparen konnten. Die j?ngeren Altersgruppen bis 40 Jahre erreichten diese Sparquote mehrheitlich (61 Prozent der unter 30-J?hrigen und 52,7 Prozent der 30- bis 39-J?hrigen), und auch der Anteil der M?nner lag mit 51,1 Prozent ?ber dem Durchschnitt. Jedoch haben 32,1 Prozent der Deutschen weniger als 10 Prozent ihres Einkommens gespart. Und noch gravierender: 21,9 Prozent der Bev?lkerung konnten 2024 keinen einzigen Euro sparen – das betrifft besonders Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 2.500 (37,8 Prozent) und jede vierte Frau (27,4 Prozent). Hei?t im Klartext: Mehr als die H?lfte der Bev?lkerung hat 2024 kaum finanzielle R?cklagen aufgebaut.
Der Grund daf?r ist einfach: Es stand weniger Geld zur Verf?gung. Das sagte die H?lfte der Befragten, die 2024 weniger als im Vorjahr sparen konnten (2024: 49,9 Prozent; 2023: 53,7 Prozent). F?r ein knappes Drittel waren dringende Angelegenheiten wie Krankheit, Scheidung oder Reparaturen am Haus wichtiger als Sparen – dieser private Aspekt verlor jedoch im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung (2024: 30,5 Prozent; 2023: 38,6 Prozent). Gleichzeitig gewann ein externer Einflussfaktor am st?rksten an Bedeutung: Mehr als jede:r zehnte Deutsche gab an, aufgrund weltweiter Krisen ganz bewusst lieber jetzt das Geld auszugeben und das Leben zu genie?en – ein Anstieg um 3,3 Prozentpunkte (2024: 12,5 Prozent; 2023: 9,2).
Mehr Informationen zur norisbank finden Sie unter www.norisbank.de.
?ber die Umfrage
Die norisbank hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG bev?lkerungsrepr?sentativ nach Alter und Geschlecht 1.054 Personen ab 18 Jahren befragt. Die Online-Befragung wurde Mitte Oktober 2024 durchgef?hrt.
Keywords:Deutsche,Krisen
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