Ein Corona gefällig? Was Sie als Führungskraft gegen die Epidemie tun können

Der Corona-Virus (SARS-CoV-2) hat uns in Deutschland erreicht und die Fälle der Lungenkrankheit COVID-19 nehmen täglich zu. Am Virus kommt man nicht mehr vorbei – in den Medien, im Arbeitsalltag und auch gesundheitlich. Ob normale Erkältungswelle, grippaler Infekt oder gar der Corona-Virus: Spätestens jetzt wird deutlich, welche Auswirkungen Viren für unser Business haben und wie wichtig das Thema Gesundheit im Unternehmen ist. Laut dem Berliner Chef-Virologen Prof. Dr. Christian Drosten wird der überwiegende Großteil der Bevölkerung diesen Virus in den kommenden Monaten als hartnäckige, aber „normal“ verlaufende Infektionskrankheit er- und überleben. Je nachdem, wie gut die medizinische Versorgung aufrechterhalten wird, liegt die Mortalitätsrate bei 0,7-3 Prozent. Betroffen sind hier vor allem Menschen über 65 Jahre, die ein schwaches Immunsystem bzw. Vorerkrankungen (Zuckerkrankheit, Herzleiden, Immunkrankheiten, etc.) haben. Das sind die gesundheitlichen Aspekte. Wie sieht es mit Ihrem Business aus? Hier ist vor allem ein hohes Maß an Flexibilität und Umdenken gefragt.

Was können Sie als Führungskraft, Geschäftsführer/in beziehungsweise Entrepreneur dafür tun, dass die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen auf Ihr Business „überschaubar“ bleiben und Sie gestärkt aus dieser Krankheitswelle gehen?

Angst essen Seele auf – wie wichtig Aufklärung im Unternehmen ist

Als Menschen neigen wir dazu, uns mehr mit den negativen als den positiven Nachrichten zu beschäftigen. Das mag genetisch und auf die Urgesellschaft mit allen ihren Gefahren und Widrigkeiten Sinn ergeben. Die schlechte Nachricht über den angreifenden Stamm mobilisiert und rettet im Zweifelsfall Leben. Heute wird mit negativen Schlagzeilen gerne manipuliert, um damit Klicks und Umsätze zu generieren. Nichtsdestotrotz werden sie als Erstes gelesen.

In Bezug auf den Corona-Virus und dessen potenzielle gesundheitliche Gefährdung beschäftigen sich Ihre Mitarbeiter/innen stark mit diesem Thema. Jede/r redet im Unternehmen darüber – nur die Führungsetage selbst schweigt oftmals dazu. Dabei sollte jedes Unternehmen für derartige Fälle wie Erkältungswellen, hohen Krankheitsstand und Epidemien vorbereitet sein; sowohl in der Logistik, Strategie und Produktion als auch in der Mitarbeiter/innen-Kommunikation. Aufklärung gibt Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Die Mitarbeiter/innen haben zudem ein Recht auf Auskunft, wie das Unternehmen mit einer Epidemie umgeht.

Say it in your own words – wie Sie erfolgreich im Unternehmen kommunizieren

Was wollen und sollen Sie Ihren Mitarbeiter/innen sagen? In welche Worte möchten Sie es packen? Kommunikation ist das A und O jedes erfolgreichen Unternehmens. Seien Sie transparent, sachlich, kommunikativ und klar. Nutzen Sie bestenfalls die persönliche Ansprache oder eben einen internen Rundbrief.

Sagen Sie, wie es ist und berufen Sie sich dabei auf seriöse, wissenschaftliche Quellen wie die Handelskammer, den DIHK, den Arbeitgeberverband und das Robert-Koch-Institut. Letzteres gibt zwar grobe Einschätzungen, aber vorwiegend Zahlen heraus. Diese Zahlen müssen von Experten (und nicht von Journalisten) eingeordnet und interpretiert werden, um daraus vernünftige Schlüsse ziehen zu können. Im Falle des Corona-Virus empfehle ich den ARD-Podcast mit Prof. Dr. Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité. Er ist der Top-Experte zu diesem Thema.

Halten Sie Ihre Mitarbeiter/innen wöchentlich auf dem Laufenden und teilen Sie Ihnen mit, wie Sie die Situation einschätzen und welche Maßnahmen das Unternehmen ergreift, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Geben Sie Ideen, was der Einzelne tun kann und motivieren Sie Ihre Mitarbeiter/innen dazu, ihre Gesundheit zu pflegen. Manchmal bewirken kleine, freundliche Gesten Großes.

Was Sie schon immer tun wollten – Maßnahmen während einer Epidemie

Je nachdem, ob Ihr Unternehmen viele Kundenkontakte hat oder nicht, sind bestimmte Maßnahmen umsetzbar. Der Einzelhandel, die Gastronomie, die Touristik- und Veranstaltungsbranche, werden sich nicht so einfach gegen Viren abschotten können wie die IT-Branche, die Forschung oder Medienindustrie. Mitarbeiter/innen unterliegen generell der Pflicht zur Arbeitsleistung.
Im Zweifelsfall (und in Abstimmung mit dem Betriebsrat) ist es sogar möglich, nach §87 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG vorübergehend Kurzarbeit anzuordnen. Es lässt sich, mit vielen Tricks und Kniffen, wirtschaftlicher Schaden minimieren.

Sie können einfache Maßnahmen ergreifen, um eine gute Basis zu schaffen. Dazu gehören:

– informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Gesundheitsamt sowie bei der IHK/ Ihrem Berufsverband, welche Maßnahmen für Unternehmen im Fall des Falles geplant sind
– Homeoffice bei wem es möglich ist
– schützen Sie ältere und vorerkrankte Mitarbeiter/innen (über 60 J., Zuckerkranke, Immunschwache) und überlegen Sie sich geeignete Maßnahmen (Homeoffice, Freistellung, etc.)
– Absage von Messen und anderen Veranstaltungen
– Stress dort minimieren, wo es möglich ist
– verstärkte Desinfektion während der Reinigung
– regelmäßiges Lüften und Mittagspausen an der frischen Luft
– auf Händeschütteln und anderen Körperkontakt verzichten
– Obst bzw. Vitamine bereitstellen
– früher Feierabend machen
– wer bereits den Corona-Virus hatte (und immunisiert ist), sollte den Kundenkontakt aufrechterhalten bzw. im Außendienst tätig sein

Außerdem sind Meetings via Skype, Zoom und Co. umweltfreundlicher und gesünder als Geschäftsreisen ins In- und Ausland. Apropos Gesundheit.

Verlieren Sie nicht den Kopf – wie Sie Ihr Wohlbefinden erhalten und steigern

Was sollten Sie selbst tun, damit Ihr Unternehmen nicht gleich den Kopf verliert? Lassen Sie sich nicht von den täglichen Panikmeldungen leiten und setzen Sie auf sachliche Informationen von ausgewiesenen Quellen. Ihr Verhalten und Ihre Grundeinstellung springen auf Ihre Mitarbeiter/innen über – im Negativen wie im Positiven. Machen Sie sich das bewusst. Deshalb kümmern Sie sich um sich selbst und darum, dass es Ihnen gut geht.

Nun kommen wir zu einem meiner Kernthemen: In Stress und Hektik lässt sich kein Unternehmen erfolgreich führen. Sie benötigen die energetische Power, um bei allen widrigen Winden und gesundheitlichen Stürmen Ihr Schiff sicher in den Hafen zu bringen. Dabei spreche ich nicht von den herkömmlichen Resilienz-Ansätzen wie „mehr Fitness-Studio“ und „mehr Ausgleich“, sondern über energetische Potenzialentfaltung, die ohne körperlichen und mentalen Raubbau auskommt.

Wenn Sie das wollen, dann können Sie Ihre Grenzen positiv überschreiten und über sich hinauswachsen. Sie können mit viel Freude viel Leistung bringen und dabei auf eine gesunde Work-Life-Balance achten. Der Weg dorthin führt nur nicht über äußere „Programme“, wie Sie Stress abbauen, sondern über innere Übung und Weiterentwicklung, wie Sie Ihre Arbeit und Ihr Leben wahrnehmen und ausfüllen. Wer keinen Stress empfindet, muss ihn auch nicht abbauen. Wer ein glückliches und gesundes Leben führt, ist erfolgreich.

Starten Sie den Tag mit positiven Botschaften an sich selbst. Glauben Sie an sich und nehmen Sie sich die nötige Zeit nur für sich selbst. Das sind die ersten Schritte, die ich in meinen Workshops und Energie Retreats den Teilnehmern mit auf den Weg gebe. Mehr dazu finden Sie in meinen Blogbeiträgen zu diesem Thema. Seien Sie neugierig und mutig! Es lohnt sich!

Ihr

Eberhard Wagemann

Quellen:
https://www.pnas.org/content/116/38/18888
https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/coronavirus/faq-18998
https://www.arbeitgeber.de/www/arbeitgeber.nsf/res/Arbeitsrechtliche-Folgen-einer-Pandemie.pdf/$file/Arbeitsrechtliche-Folgen-einer-Pandemie.pdf

Bildquelle: Adobe Stock / Feydzhet Shabanov

Keywords:Corona Virus, COVID-19, SARS-CoV-2, Infektionswelle, Gesundheit, Maßnahmen, gesundheitliche Gefährdung, Resilienz-Ansätze

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