Ein Ansatz, den die I-MIE GmbH verfolgt, die vergangenes Jahr das lizenzierte und registrierte Herkunfts-G?tesiegel MADE IN EU (www.made-in.eu) ins Leben gerufen hat. Ziel der Initiative ist eine transparente Kennzeichnung von in der EU hergestellten Produkten. Eine branchen?bergreifende Kennzeichnung f?r mehr Wertsch?pfung in der EU, k?rzere Transportwege, Qualit?t in der Produktion, mehr Unabh?ngigkeit von globalen Lieferketten, sichere Arbeitspl?tze und damit verbunden mehr Wohlstand in der Gesellschaft.
Wie viel Globalisierung braucht Europa?
Denkt man an die Wirtschaft, sind es gerade Begriffe wie Aufschwung und Vorkrisenniveau, aber auch Lieferverz?gerungen, Ressourcenknappheit und Preissteigerungen, die uns t?glich begegnen. Das querstehende Schiff im Suezkanal oder Meldungen von geschlossenen H?fen im asiatischen Raum, 1000e fehlende Container – alles Nachrichten, die um die Welten gingen und gehen. Da stellt sich schnell die Frage, wie viel Globalisierung braucht Europa?
Traditionell war Europa Schmiede der Technologie, Forschung und Entwicklung, gepaart mit traditioneller Handwerkskunst in verschiedenen Branchen. Eine zumeist klein- und mittelst?ndische Betriebslandschaft, oft familiengef?hrt, traditionsverbunden, jedoch durchaus international ausgerichtet, pr?gten die einzelnen L?nder innerhalb der EU. Die zunehmende Globalisierung – Jahrzehnte zur?ck – ist aber nat?rlich auch hierzulande nicht mehr wegzudenken. Firmenzusammenschl?sse, internationale ?bernahmen, Abwanderung von Produktionen und damit verbundener Verlust von Know-how und Preisdruck haben die Firmenlandschaft und Unternehmens-Strukturen ge?ndert. Das Ergebnis ?ber Jahre hinweg: Eine v?llig vernetzte globale Wirtschaft, Abh?ngigkeit, Verlust der Technologief?hrerschaft, Verlust von Arbeitspl?tzen und Know-how.
Und nun bangt die Wirtschaft um Rohstoffe, es stehen B?nder still und aufgrund fehlender Teile ist der Aufschwung gef?hrdet. Da bekommt die regionale und heimische Produktion pl?tzlich wieder einen ganz neuen Stellenwert. Die Produktions- und Lieferketten innerhalb der EU sollen die Weiterverarbeitung und die Verf?gbarkeit von Waren garantieren.
Europa wird an den USA und ASIEN gemessen
Verfechter solcher EU-weiten Programme ist EU-Kommissar Thierry Breton, der beispielsweise anstrebt, dass 20 % aller Halbleiter innerhalb der n?chsten zehn Jahre in der EU produziert werden. Auch die ?sterreichische Bundesministerin f?r Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Frau Dr. Margarete Schramb?ck, unterst?tzt diesen Vorsto?, die die aktuelle Situation des Chipmangels f?r die Autoindustrie bereits als 5 nach 12 einstuft. „Wenn wir abgewanderte Produktionen wieder nach Europa holen wollen, m?ssen wir an mehreren Stellschrauben drehen. Es braucht jetzt mehr denn je die rasche ?berarbeitung des Wettbewerbsrechts […]. Die europ?ischen Mitgliedsstaaten m?ssen hier an einem Strang ziehen, wir messen uns nicht untereinander, sondern mit den USA und Asien“, betonte die Ministerin gegen?ber dem Industriemagazin vom 23.9.2021.
St?rke und Unabh?ngigkeit
Solche sogenannten Reshoring-Projekte verschlingen Zeit und hohe Investitionen, sollen aber gleichzeitig die europ?ische Wirtschaft st?rken und unabh?ngiger machen. Reshoring gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Branchen. Beg?nstigt durch ein ver?ndertes Konsumverhalten und Bewusstsein f?r regionale Produktion versuchen Unternehmen ganze Produktionen, einzelne Linien oder einzelne Produkte wieder „zur?ckzuholen“. Und wer sich eingehender mit dem Thema besch?ftigt, merkt schnell, wie viel Produktion doch bereits in der EU stattfindet. Die Problematik ist jedoch oftmals, dass lokal produzierte Waren als solche nicht erkennbar sind. Denn nur wenn der Kunde ?ber die Herkunft der Produkte wei?, kann er sich aktiv f?r regionale Produkte entscheiden.
Weitere Infos: www.made-in.eu
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