Klamm(heimlich) zu mehr Souveränität: 3 Führungs-Hacks in drastischen Zeiten

20. Oktober: Internationaler Tag der Souveränität

Niemand hat uns gezeigt, wie eine gelungene Mischung aus Technik und Haltung gelingt, wenn wir uns nur noch online treffen. Von einem Tag auf den anderen saßen wir im Homeoffice und mussten uns weitgehend selbst organisieren.

Klamm(heimlich) hat sich das Virus in unser Leben geschlichen, bestimmt unseren Tagesablauf wie unsere langfristige Planung. Manchmal fühlt es sich an wie der Weg durch eine enge Klamm. Die Schlucht im Gebirge stellt für Menschen auf ganz unterschiedliche Weise eine Herausforderung dar. Der eine mag das Gefühl eingeschlossen zu sein nicht. Einem anderen fehlt die Trittsicherheit. Gefragt ist neben dem Fitnessgrad vor allem die Ausrüstung – und darin eine gute Portion persönliche Souveränität. Wie diese gelingt, weiß Theo Bergauer. In seinem Podcast spricht der Souveränitäts-Coach mit Unternehmern und Spitzensportler, Menschen, die anpacken, souverän richtige Entscheidungen getroffen haben, agieren statt zu reagieren. Die drei Gipfel der Souveränität warten darauf, entdeckt zu werden: Mutig sein. Mensch sein. Macher sein.

„Online-Phasen machen einen Großteil der gemeinsamen Zeit aus. Die Phasen des Zusammen-seins kommen dafür zu kurz“, erklärt Bergauer. „Schwierig vor allem dann, wenn es um soziale Aspekte, das gemeinsame Erleben geht. Gelingt es nicht mehr, Motivation und Teamgeist persönlich zu fördern, flammen schnell Konflikte auf. Werden diese nicht rechtzeitig erkannt und gelöst, ist das Auseinanderleben vorprogrammiert.“ Die größte Herausforderung sei die Kommunikation, so der Experte. „Manchmal gleicht ein Zoom-Meeting jenem Weg durch die Klamm: Weil das eingeschnittene Tal inklusive Weg im Zick-Zack verläuft, hat man nicht immer Blickkontakt. Vielfach gelingt es nur schwer, die Professionalität, die wir uns im persönlichen Gespräch über Jahre hinweg angeeignet haben, auf die digitale Welt zu übertragen. Schwierige Umstände, die uns manchmal alles an Souveränität abverlangen.“ Trotzdem kann ein wertvoller Dialog gelingen. Drei Souveränität-Hacks helfen dabei, leichter durch die Enge – in unserem Kopf wie in der digitalen Kommunikation – zu kommen:

Souveränität-Hack #1: Nur 1/7 der Kommunikation findet auf der Sach- und Fachebene statt. Umso wichtiger ist es, die Inhalte – gerade virtuell – gut vorbereitet mit aussagekräftigen Grafiken und emotionalen Bildern zu präsentieren. Damit die Informationen nicht nur gut aufgenommen, sondern wirksam verarbeitet werden können, unbedingt Pausen einplanen. Online-Zeit ist eine verdichtete Zeit. Für Fragen „Wie geht es Dir?“ bleibt oft zu wenig Zeit oder der Kreis ist zu groß. Um Interesse und individuelle Wertschätzung zu signalisieren, hilft es, zusätzliche Telefongespräche oder exklusive Online-Treffen anzubieten.

Souveränität-Hack #2: Der Moderator steuert das Meeting, Die Kommunikationsdisziplin dabei ist es, sich das Steuer nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Und dazu gehört auch, bestimmte Regeln – sozusagen den sozialen Kit – einzufordern: Gilt „Kamera an“ dann bitte für jeden, Handzeichen für Wortmeldung und Abstimmungen im Chat. Konflikte und Motivation lassen sich am leichtesten erkennen, wenn man die komplette Gruppe gleichmäßig einbindet. Wortführer also ruhig einmal bewusst um eine kurze Antwort bitten und diese ggf. auch rigoros einfordern. Dafür diejenigen, die im Online-Meeting völlig verstummen, aktiv zum Beitragen einladen.

Souveränität-Hack #3: Schaffen Sie gemeinsame wertvolle, tiefgehende Erlebnisse. Ein Ausflug, ein Zusammentreffen, ein Team-Coaching – natürlich mit Abstand – hilft, das Erlebte zu reflektieren. Lernbuddys (Kollegen aus dem Team) begleiten die kommunizierten Veränderungsziele über längere Zeiten. Ziel ist es, Feedback als Geschenk zu betrachten, Anerkennung als Investition in eine Beziehung, Konfliktlösung als Chance, situative Führung als werteorientierte Einzigartigkeit. So gelingt auch der Transfer in den Team-Alltag.

Pläne, Routinen, Ziele, Orientierung – all das bräuchten wir auf dem Weg durch die Klamm wie durch unseren momentanen Alltag. Auch wenn wir davon einiges in den letzten Wochen und Monaten über Bord werfen mussten, es ist der Wandel und Wechsel, der uns – wie in der Klamm – manchmal stresst und doch hilft, aufmerksam zu bleiben. Statt mühsam hinterherzulaufen oder unbedingt zurückgewinnen zu wollen, sollten wir lieber souverän nach vorne blicken. Wir können die Enge – im Kopf wie im richtigen Leben – überwinden und hinter uns lassen. Für eine souveräne Zukunft!

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