Vor ?ber einhundert Jahren beleuchtete Siegmund Freud als einer der Ersten das Unbewusste, das er in der Schrift „Das Ich und das Es“ von 1923 beschrieb. Anfangs wirkte das Unbewusste wie eine bedrohliche Kraft, da es nicht sichtbar und erkl?rbar war. Heute gilt das Unbewusste nicht mehr als Bedrohung des Ichs, sondern als hilfreiche Unterst?tzung und wird als „Emotionale Intelligenz“, „Bauchgef?hl“, „Intuition“ oder „Autopilot“ betrachtet. Neuste Studien zeigen, dass nur 0,1 % unserer Gehirnleistung bewusst wahrgenommen wird. Wir sourcen aus Effizienzgr?nden 99,9 % aller kognitiven Vorg?nge an unser Unterbewusstsein aus.
Das Unbewusste als stiller Berater
Offenbar ist der Verstand fehleranf?llig. Er braucht einen unbewussten Berater. Schnell, kompetent und greifbar. Einen, der nicht auf Einzelheiten Wert legt, sondern das gro?e Ganze sieht. Was bedeutet dies f?r die Kundenwahrnehmung bezogen auf das Marketing und die Markenpositionierung f?r Unternhemen ? Wie selektieren wir und welche Botschaften lassen wir durch das Unbewusste hindurch zu unserem Bewusstsein dringen? Wie k?nnen wir das Gehirn unterschwellig auf bestimmte Produkte und Dienstleistungen einstimmen und die kognitive Schwelle umgehen? Fragen ?ber Fragen, die wir hier versuchen zu beantworten. Wenn wir unsere Zielgruppe verstehen wollen, m?ssen wir tief in das psychische Diagramm eintauchen und in der selektiven Wahrnehmung die richtigen Reize setzen.
Was ist selektive Wahrnehmung
Wahrnehmung ist die Aufnahme von Reizen (Eindr?cke aus unserer Umwelt) und deren Verarbeitung im Gehirn. Im Umkehrschluss basiert unser gesamtes Handeln darauf, wie wir die Welt, uns selbst und unser Gegen?ber wahrnehmen. Aus der Flut unz?hliger Sinneseindr?cke filtern wir das, was uns gerade wichtig erscheint, um uns auf das Wesentliche konzentrieren zu k?nnen. Die Wahrnehmung jedes einzelnen Individuums ist somit ein Teilausschnitt der Realit?t, auf Basis der eigenen Aktiviertheit in einer bestimmten Situation je nach Ort und Zeit. So weit, so gut. Aber es wird noch komplexer.
Nicht das, was wir durch unsere Sinnesorgane aufnehmen, bestimmt unsere Wahrnehmung, sondern der Abgleich mit vergangenen Vorstellungen und individuellen Erfahrungen sowie die Beeinflussung durch individuelle Einstellungen, Wertevorstellungen, W?nsche, Erwartungen, Gef?hle (z.B. ?ngste) und Bed?rfnisse. Durch unsere Vorstellungskraft erschaffen wir individuelle Bilder (Phantasien) von Personen, Produkten oder Sachverhalten, die sich in Bruchteilen von Sekunden zur eigenen Realit?t manifestieren und denken, dass andere Personen das Gleiche wahrnehmen.
Psychografische Merkmale bestimmen die Kaufentscheidungen
Kaufentscheidungen werden somit aufgrund der eigenen Aktiviertheit in einer bestimmten Situation je nach Ort und Zeit getroffen. Hier reichen die soziodemographischen, geografischen oder verhaltensorientierten Kriterien nicht aus, denn die Psyche des Verbrauchers bildet das allumfassende Merkmal in der Beschreibung der Personen. Dies gilt es bei der einer digitalen Marketingstrategie zu ber?cksichtigen, um an jedem relevanten Touchpoint die Zielgruppe zu aktivieren.
Clustern im High-End Bereich
Um Kunden clustern zu k?nnen, respektive eine f?r uns interessante Zielgruppe zu definieren, m?ssen wir uns mit den psychographischen Merkmalen besch?ftigen und differenziert auf die verschiedenen Arten der Kaufentscheidungen eingehen. Die Beschreibung von Personas kann hier hilfreich sein. Aufbauend darauf muss die Customer Journey der spezifischen Zielgruppe abbildbar sein, um an den relevanten Touchpoints die Informationen bereitzustellen, die die Kaufentscheidungsprozesse positiv beeinflussen.
Kunden zu kennen hei?t Kunden zu lieben
Letztendlich m?ssen wir unsere Kunden und deren Bed?rfnisse ?ber alle marketingmixbezogenen Reaktionskoeffizienten clustern. Um zu wissen, welche Entscheidungshilfen Sie ben?tigen m?ssen wir tief in die Psyche der Verbraucher eintauchen. Dies erfordert ein hohes emphatisches Verst?ndnis und eine ganzheitliche Betreuung, auch nach dem Kaufabschluss. Denn neben dem „Zero Moment of Truth“ ist vor allem der „First Moment of Truth“ entscheidend, um einen Kunden langfristig zu binden.
Keywords:Kundenwahrnehmung, Kundenbewusstsein, Bewusstsein
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