– Lediglich sieben Prozent der Deutschen haben nach Einführung der DSGVO einen besseren Einblick darin, wie Unternehmen ihre Daten nutzen.
– 60 Prozent verstehen nach dem Lesen von Datenschutz- und Einwilligungserklärung immer noch nicht, was mit ihren Daten geschieht. 63 Prozent lesen die Erklärungen allerdings auch nicht bis zum Ende durch.
– Zwei Drittel der User (67 Prozent) sind dazu bereit, personenbezogene Daten zu teilen, wenn es transparent und fair geschieht. Daraus entsteht eine Chance für Unternehmen, die korrekt arbeiten.
Köln – 23. Mai 2019 – Mobile-Journey-Marketing-Spezialist Ogury befragte 287.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien und den USA zu den Themen Mobile Marketing, Digitalwerbung und Datenschutz. Unter den Teilnehmern der einwöchigen Online-Umfrage unter Mobile Usern vom Februar diesen Jahres befanden sich über 35.000 Deutsche. Dabei stellte sich heraus, dass Konsumenten hierzulande ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) immer noch weitgehend ahnungslos sind, was mit ihren Daten während der App- und Website-Nutzung geschieht.
Mangelnde Transparenz hinterlässt unwissende Konsumenten
Der ursprüngliche Gedanke der DSGVO war neben der EU-weiten Vereinheitlichung personenbezogener Datenverarbeitung auch Transparenz zu schaffen – vor allem mit Blick auf die Konsumenten. Dieses Ziel scheint aller Aufregung und vereinten Mühen der Marketing- und Werbebranche zum Trotz bis dato verfehlt, wie die Ergebnisse der Studie nahelegen.
Auch wenn sich das Inkrafttreten der DSGVO diesen Samstag jährt, versteht über die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) weiterhin nicht, wie Unternehmen ihre Daten nutzen, die sie mit Mobilgeräten generieren. Die Lektüre der Richtlinien hilft beim Verständnis, wie Daten verarbeitet werden, wenig weiter. Sie erhellt lediglich sieben Prozent. Dabei bemühen sich die Deutschen, die Thematik tatsächlich zu durchdringen, und werfen einen Blick auf die entsprechenden Ausführungen. Auch wenn die Mehrheit die Datenschutzerklärungen nicht komplett durchgehen (63 Prozent), liegt der Wert global doch bei mehr als drei Vierteln (78 Prozent).
Ein Ergebnis der Untersuchung sticht besonders heraus: Vier von zehn der deutschen Konsumenten (38 Prozent) wissen mit dem Begriff „DSGVO“ noch nicht einmal etwas anzufangen. Dieser Trend spiegelt sich global wider. Bei den Franzosen stößt die DSGVO sogar bei der Hälfte der Befragten (47 Prozent) auf Unverständnis. Großbritannien hingegen schneidet hier mit 29 Prozent etwas besser ab.
Ist der nächste Datenschutzskandal schon in Sicht?
Ahnungslose Konsumenten helfen der Branche nicht weiter – im Gegenteil. Skandale wie Facebook mit Cambridge Analytica haben nicht gerade zum guten Ruf der Werbeindustrie beigetragen. User fühlen sich von Datensammlern und -verarbeitern bedroht. Jan Heumüller, Managing Director DACH von Ogury, sieht die Verantwortung eindeutig bei den Unternehmen, Aufklärungsarbeit für die User zu leisten:
„Die Branche muss dringend das Vertrauen der Konsumenten zurückgewinnen, indem sie klare und faire Wahlmöglichkeiten vorgibt und dadurch die explizite Zustimmung der User erhält. Dies bedeutet, dass die Consent-Einholung in verständlichen Worten geschrieben und die Benachrichtigungen deutlich sichtbar sein müssen. Hier ergibt sich die Chance, gleichzeitig die Datenschutzbedenken der Konsumenten zu zerstreuen und das Mobile Engagement zu erhöhen – indem sich Marktteilnehmer zu expliziten, informativen und eindeutigen Wahlmöglichkeiten für die User verpflichten. Unglücklicherweise haben Unternehmen im Laufe des vergangenen Jahres die DSGVO nicht ernst genommen, was weiteren Datenschutzskandalen und -bedenken in naher Zukunft Tür und Tor öffnet.“
Transparentes Datengeschäft schafft Vorteile für alle Beteiligten
Das Ergebnis der Studie mag ernüchternd wirken, dennoch steckt an dieser Stelle großes Potential für Marktteilnehmer, die sauber und transparent arbeiten. Jeder zweite Deutsche ist schließlich dazu bereit, für den Zugang zu Apps oder Content lieber mit seinen Nutzungsdaten als mit Geld zu bezahlen. Jeder Fünfte (17 Prozent) würde zudem seine Kontaktdetails wie die E-Mail-Adresse hergeben (beides zusammen: 67 Prozent). Global steigt die Bereitschaft, die App- und Website-Nutzungsdaten sowie Kontaktadressen zu teilen, bis auf 71 Prozent an. Die Prämissen dafür sind jedoch Klarheit bei der Kommunikation und Wahlmöglichkeiten für den User.
Es gilt also einerseits, die Zustimmung zur personenbezogenen Datenverarbeitung verständlich zu gestalten, und andererseits, übersichtliche Optionen für den Konsumenten zu liefern. So verschaffen sich Unternehmen einen eindeutigen Vorteil.
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