Hamburg, 15. Dezember 2020: Die Zeit des Ausblendens ist vorbei: Finanzinstitute m?ssen zuk?nftig den Klimawandel und seine Folgen in ihrer gesamten Risiko-organisation und -kalkulation abbilden. Mit potenziellen Konsequenzen f?r regulatorische Kennzahlen wie Kapitalquote und Risikoappetit. Daf?r brauchen die Banken geeignete Messverfahren und Steuerungsinstrumente, um die Tragf?higkeit ihres Gesch?ftsmodells trotz Environmental- (Umwelt-), Social- (Sozial-) und Governance-Risiken sicherzustellen. Das sind Ergebnisse des Whitepapers „Nachhaltigkeitsrisiken richtig einordnen“ der Hamburger PPI AG. Das Beratungs- und Consultinghaus untersucht darin die Auswirkungen von ESG-Risiken auf die einzelnen Risikoarten und stellt ein m?gliches Scoring-Modell vor. „Als zentrale Akteure in den Volkswirtschaften m?ssen sich Banken zum Thema Nachhaltigkeit strategisch positionieren“, sagt Mario H. Sladek, Manager der PPI AG und Mitautor des Whitepapers. „Schlie?lich ver?ndert sich gerade die Sichtweise der gesamten Gesellschaft hinsichtlich des Klimawandels. Ein Institut, dass hier nicht mitgeht, k?nnte in vielerlei Hinsicht Schwierigkeiten bekommen.“
Quantifizierungsprobleme
Auch wenn die Aufnahme von ESG-Risiken in das Risikomanagement noch nicht verpflichtend ist, sollten sich die Institute so bald wie m?glich damit befassen. Denn Nachhaltigkeitsrisiken sind langfristig fester Teil des Risikouniversums. Daher geh?ren Faktoren wie Klima und Umwelt k?nftig in die obligatorische, turnusm??ige Risikoinventur. Diese muss eine Analyse, Zuordnung und Darstellung der wichtigsten Transmissionskan?le zwischen Klima- und Umweltrisiken leisten. Eine Einteilung hinsichtlich der institutsindividuellen bilanziellen, au?erbilanziellen, finanziellen und nichtfinanziellen Risiken schlie?t sich an. „Im Ergebnis erwarten wir Auswirkungen auf die Risiko- und Kapitalplanung. Die jeweilige Gr??enordnung h?ngt sehr stark von der grundlegenden Portfoliostruktur des betroffenen Instituts, aber auch von dessen generellem Risikoappetit ab“, sagt Mario Sladek. F?r eine belastbare Zukunftsplanung sind Szenarioanalysen und Stresstests hinsichtlich m?glicher Auswirkungen von Klima- und Umweltereignissen notwendig.
Szenarioanalysen und Stresstests
F?r diese Stresstests m?ssen allerdings verl?ssliche Messgr??en her. Bislang gibt es keine vollst?ndigen regulatorischen Standards f?r ein ESG-Scoring. Mit der EU-Taxonomie-Verordnung oder den im Fondsgesch?ft verbreiteten ESG-Ratings beispielsweise existieren aber immerhin einige Orientierungshilfen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nicht f?r jedes Risiko die gleichen ESG-Risikoindikatoren anwendbar sind. Zum Beispiel ist ein Verbraucherkredit anderen sozialen Risikofaktoren ausgesetzt als eine Projektfinanzierung.
Scoringmodell liefert Handlungsempfehlungen
Ein transparenter Scoring-Prozess bildet zun?chst auf Kunden- oder Portfolioebene Einzel-Scores. Diese basieren auf zuvor berechneten Subscores in den Kategorien Umwelt, Soziales und Governance. Aus den jeweiligen Ergebnissen lassen sich, hoch aggregiert, die ESG-Scores auf den verschiedenen Ebenen bis hin zum ESG-Gesamt-Score des Instituts ableiten. „In Relation zur Risikostrategie des Instituts ergeben sich aus diesen Scores Handlungsempfehlungen f?r die Kreditportfoliosteuerung. Die grunds?tzliche Frage ist immer, ob die gehaltenen oder in Rede stehenden Engagements sich noch mit der Nachhaltigkeitsstrategie des Instituts im Einklang befinden. Die Antwort darauf entscheidet ?ber das weitere Vorgehen“, sagt Mario Sladek.
Das Whitepaper steht auf der Website der PPI AG kostenlos zum Download zur Verf?gung: https://ppi.de/wp-esg-risiken
Keywords:PPI AG, Banken, Risikomanagement, Risikosteuerung, Eigenkapitalvorschriften, MaRisk, Nachhaltigkeitsrisiken, ESG-Risiken, Klimawandel, Umweltrisiken, Soziale Risiken, Governance, Gesamtbanksteuerung
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