Pressemitteilung zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2024: Digitalisierung ist zukunftsweisend bei Legasthenie und Dyskalkulie

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) fordert gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2024 Schulen auf, Kinder und Jugendliche auf die Digitalisierung vorzubereiten, um ihre Bildungsperspektiven zu verbessern.

Die Diagnose einer Legasthenie (Lese-Rechtschreibst?rung) oder Dyskalkulie (Rechenst?rung) f?hrt bei vielen Familien zur Sorge, dass ihr Kind den schulischen Anforderungen nicht gewachsen ist und so die Bildungsperspektiven eingeschr?nkt sind. „Wir wollen Eltern Mut machen und aufzeigen, dass es bereits heute alle notwendigen digitalen Hilfen gibt, mit denen man die Beeintr?chtigungen durch eine Legasthenie oder Dyskalkulie gut ausgleichen kann“, sagt Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe e.V. „Kinder mit Seh- oder H?rbeeintr?chtigungen d?rfen in der Schule auch Hilfsmittel nutzen, ebenso sollte es bei einer Legasthenie und Dyskalkulie sein“, fordert Becker.

Legasthenie oder Dyskalkulie sind angeboren und nicht durch ?u?ere Umst?nde entstanden. Sie f?hren zu langanhaltenden Problemen im Schriftspracherwerb oder beim Erlernen des Rechnens. Die betroffenen Menschen sind nicht in ihren fachlichen Kompetenzen eingeschr?nkt, sondern ben?tigen eine individuelle F?rderung und Unterst?tzung, um ihre Beeintr?chtigungen im Lesen, Schreiben oder Rechnen bestm?glich zu ?berwinden. Trotzdem bleibt es f?r sie immer noch eine gro?e H?rde, die schulischen Anforderungen zu erf?llen. Dieser seelische Druck f?hrt dann oftmals zu psychosomatischen Folgeerkrankungen, die jungen Menschen haben Versagens?ngste und k?nnen ihre St?rken nicht ausreichend entwickeln. „Von klein auf unterst?tzen wir unsere Kinder bestm?glich, damit sie gesund heranwachsen und geben ihnen altersgerechte Unterst?tzung. Nur in der Schulzeit werden ihnen die notwendigen digitalen Hilfen verwehrt, die bereits heute problemlos im Schulalltag eingesetzt werden k?nnen“, bedauert Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL.

Im Berufsleben erwartet man von Mitarbeitenden, dass sie den Umgang mit einem PC und g?ngigen Office-L?sungen beherrschen, aber in der Schule d?rfen diese Techniken kaum genutzt werden. Viele Software-Programme enthalten heute standardm??ig Vorlese-, Spracherkennungs- und Kalkulationsprogramme. Texte zu lesen und zu bearbeiten oder Kalkulationen durchzuf?hren, stellen durch die technischen Hilfsmittel kein Problem mehr dar. Menschen mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie k?nnen so erfolgreich in jedem Beruf arbeiten. „Wir finden es wichtig, dass Sch?lerinnen und Sch?ler lesen, schreiben und rechnen lernen, aber um ihre Teilhabe am Unterricht und den Pr?fungen nicht einzuschr?nken, muss die zus?tzliche Nutzung digitaler Hilfsmittel selbstverst?ndlich werden“, sagt Scherle. Die Digitalisierung schreitet in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt mit gro?en Schritten voran. Um Sch?lerinnen und Sch?ler auf die Technik vorzubereiten, sollten sie bereits heute damit in der Schule arbeiten. Erfreulich ist, dass dadurch die Beeintr?chtigungen durch eine Legasthenie oder Dyskalkulie gut kompensiert werden k?nnen, Lehrkr?fte entlastet werden und zuk?nftige Arbeitgebende technisch gut versierte Mitarbeitende erhalten. „Wir bilden heute die Fachkr?fte von morgen aus und unsere Schulen haben dabei eine hohe Verantwortung, alle auf die zuk?nftigen Anforderungen der Digitalisierung vorzubereiten“, sagt Rainer Becker.

Informationen zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2024 sind im Internet unter https://www.bvl-legasthenie.de/aktionstag abrufbar.

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