Projekt SEETHERMIE bringt innovative Wär-meversorgung auch nach Thüringen

Energetische Potentiale von Tagebauseen werden genutzt / Initiator JENA-GEOS® ist Projektleiter eines interdisziplinären Teams

Das Projekt SEETHERMIE untersucht Rahmenbedingungen für die Nutzbarmachung von Gewässern in der „Innovationsregion Mitteldeutschland“ für eine künftige dezentrale Wärmeversorgung. Es schafft damit die Basis für die Entwicklung und Etablierung thermischer Seewassernutzung an Tagebauseen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Beteiligt sind neben dem Projektleiter JENA-GEOS® das Institut für Luft- und Kältetechnik gGmbH Dresden, das Institut für Wasser und Boden Dr. Uhlmann, die Tilia GmbH, Technische Beratung für Systemtechnik Bernd Felgentreff sowie die Brandenburgische Technische Universität Cottbus.

Bei Leipzig ermöglichen bisher einmalige präzise Messungen der Temperaturverteilung im Zwenkauer See über mehrere Monate durch die JENA-GEOS® die anschließende Analyse verschiedener technischer Szenarien der Seewassernutzung des Instituts für Wasser und Boden. Die Geschäftsführer der JENA-GEOS®, Dr. Kersten Roselt und Jörg Schmidt sind erfreut: „Als Thüringer Unternehmen wollen wir die Energiewende als Zukunftsmarkt mit-gestalten. Mit dem Projekt SEETHERMIE können wir diese ambitionierte Strategie weiterverfolgen und einen wichtigen Beitrag zur Transformation leisten.“

Hintergrund des Projektes ist der angestrebte Ausstieg aus der Braunkohle-Industrie bis 2038 und die damit wegfallende Strom- und Wärmeerzeugung aus Braunkohlekraftwerken. Im Zuge der Energiewende sollte die Substitution der entfallenden Energiemengen in größtmöglichem Umfang auf Basis erneuerbarer Energien erfolgen. „Die Dekarbonisierung des Wärmesektors stellt uns alle vor eine große Herausforderung. Das Projekt SEETHERMIE ist hierfür ein weiterer wichtiger Schritt Umweltwärme zu nutzen und kann in Thüringen und auch bundesweit die Energiewende positiv prägen,“ betont ThEEN-Geschäftsführerin Jana Liebe.

Mithilfe eines exemplarischen Quartiers am Zwenkauer See wird zunächst die generelle technische Eignung der thermischen Seewassernutzung für Nahwärmenetze, ihre Wirt-schaftlichkeit und Nachhaltigkeit und ihre ökologische, wasser- und bergrechtliche Genehmigungsfähigkeit geprüft. Für die verwendete Vakuum-Flüssigeis-Technologie wird Seewasser in geringen Mengen entnommen, dem mit einer vom ILK Dresden entwickelten Anlage (Flüssigeiserzeuger mittels Wassertankturboverdichter) Wärme entzogen wird. Im Vergleich zu herkömmlichen Technologien mit Wärmepumpen weist der innovative Prozess mit einem relativ hohen Energieertrag pro Volumeneinheit und einem extrem geringen Bedarf an Wassermenge und Stromverbrauch einen signifikanten Effizienzvorteil und ein hohes Maß an Nachhaltigkeit auf. Organisiert und umgesetzt wird das Projekt im Rahmen der länderübergreifenden „Innovationsregion Mitteldeutschland“.

Projektinformation:
Das Projekt SEETHERMIE ist gefördert aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, des Freistaates Sachsen, des Landes Sachsen-Anhalt und des Freistaates Thüringen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe: „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsinfrastruktur“.

Keywords:Wärmeversorgung, dezentral, thermisch, Seewassernutzung, thüringen, Energiewende, erneuerbare Wärme

adresse

Powered by WPeMatico

Anzeigen