Stellungnahme zur Forderung der Deutschen Umwelthilfe und anderen an Bundesumweltministerin Svenja Schulze bzgl. Sanktionsmaßnahmen auf Einweg-Getränkeverpackungen
Petcycle fordert vor weiteren regulatorischen Maßnahmen eine valide Ökobilanz des Bundesministeriums für Umwelt
Bad Neuenahr-Ahrweiler, 6. März 2020 – In einem Aufruf der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Getränkehändler Hans-Peter Kastner, des Verbandes Privater Brauereien Deutschland und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten vom 4. März wird die Bundesumweltministerin Svenja Schulze zur Einführung einer Abgabe von 20 Cent auf Einwegflaschen und -dosen aufgefordert.
Als davon direkt betroffene Organisation und Pionier der Kreislaufwirtschaft verwehrt sich Petcycle gegen solche dirigistischen Maßnahmen.
Allein durch den Sprachgebrauch werden alle einwegproduzierenden und -nutzenden Unternehmen zu Boykotteuren gestempelt. Dabei haben wir in Deutschland eines der am besten funktionierenden Pfandsysteme, welches garantiert, dass so gut wie keine Flaschen im Müll landen oder am Straßenrand liegen. Dieses Pfandsystem hat zu einer Rückführungsquote von 99 Prozent aller Einwegflaschen, die im Petcycle Kastensystem vertrieben werden, geführt. Das Pfandsystem ist damit eine hervorragende Grundlage für das Recycling, welches so exzellent ausgerichtet ist, dass in Deutschland nicht von Abfall, sondern von Wertstoffen gesprochen werden sollte. Von daher erfüllt das Einwegpfand seine Funktion vollumfänglich.
Die nicht nachvollziehbare Feststellung, Flaschen aus 100 Prozent Recyclat seien Showprodukte, zeugt von einer interessensgetriebenen Verzerrung der Tatsachen. Petcycle freut sich, dass einige dieser wegweisend agierenden Unternehmen aus dem eigenen Gesellschafterkreis kommen. Was daran Show ist, wird auch von der DUH nicht näher erklärt. Aber offensichtlich wird hier mit zweierlei Maß gemessen, wenn eine 100 Prozent aus Recyclat bestehende Putzmittelflasche einen Umweltpreis gewinnt, aber hier Getränkeverpackungen diskriminiert werden sollen.
Die faktenbasierte Evaluation auf Grundlage von Ökobilanzen ist unverzichtbar
Nicht zuletzt kommen entsprechende Ökobilanz-Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren wie Wasserverbrauch, Naturraumnutzung oder C02-Bilanz insbesondere PET-Einweg-Flaschen mit hoher Recyclingquote bzgl. ihrer Umweltbilanz auf dem Niveau von Glasmehrweg liegen. Bevor das BMU weitere regulatorische Schritte einleitet, sollte die angekündigte Ökobilanz-Untersuchung des Bundesministeriums für Umwelt / Umweltbundesamts zu Getränkeverpackungen vorliegen.
Wir können Umweltministerin Svenja Schulze nur auffordern, keine dirigistischen Maßnahmen in einem am besten regulierten Markt zu ergreifen; schon gar nicht auf Grundlage einer von wirtschaftlichen Interessen getriebenen, in vermeintliche Nachhaltigkeit verpackten Forderung einiger Marktteilnehmer. Eine 99-prozentige Recyclingquote kann dadurch nicht verbessert werden.
Keywords:Petcycle, Kreislaufwirtschaft, Recycling, Pfandsysteme, Deutsche Umwelthilfe, Bundesumweltministerium
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