Stress im Urlaub: Immer erreichbar, nie entspannt

Wenn das Diensthandy mit in den Urlaub reist, bleibt die Erholung oft auf der Strecke. Trotz wachsender Warnungen vor Burnout und Dauerstress halten sich viele Deutsche f?r unersetzlich und bleiben selbst am Strand erreichbar. Laut einer k?rzlich durchgef?hrten Umfrage f?llt es vor allem F?hrungskr?ften schwer, abzuschalten. Doch wer immer online ist, riskiert langfristig seine Gesundheit.

Trotz des wachsenden Bewusstseins f?r die Risiken st?ndiger Erreichbarkeit, wie Stress und Burn-out, l?sst ein Gro?teil der deutschen Berufst?tigen es sich auch in Freizeit und Urlaub nicht nehmen, beruflich verf?gbar zu bleiben. Laut einer aktuellen Umfrage von Protime in Zusammenarbeit mit YouGov greifen 60 Prozent der F?hrungskr?fte und 33 Prozent der Angestellten ohne F?hrungsverantwortung auch au?erhalb der Arbeitszeit zu Laptop oder Diensthandy. Als Hauptgr?nde nennen die Befragten ein Gef?hl von Dringlichkeit (64 Prozent), pers?nliches Engagement (45 Prozent) sowie in 14 Prozent der F?lle Angst vor negativen Konsequenzen. Die Motive variieren je nach Generation: Die Gen Z will ihre Vorgesetzten nicht entt?uschen, Millennials sehen Erreichbarkeit als Engagement, die Gen X reagiert vor allem bei hoher Dringlichkeit und die Boomer betrachten Erreichbarkeit als selbstverst?ndlichen Teil ihres Berufs. Besonders h?ufig reagieren die Befragten laut der von Protime durchgef?hrten Studie auf dienstliche Anrufe (56 %) und Nachrichten ?ber Kommunikations-Apps (47 %) – und das selbst im Urlaub (39 %).

F?r Neurowissenschaftlerin und Motivationstrainerin Mag.a Monika Herbstrith-Lappe sind diese Ergebnisse nicht ?berraschend. In diesem Zusammenhang und generell zur Arbeits- und Freizeiteinstellung machen viele f?r sie einen grundlegenden Denkfehler, wenn sie ?ber „Work-Life-Balance“ sprechen: „Viele glauben, das eigentliche Leben f?nde nur au?erhalb der Arbeit statt. Dabei ist diese Betrachtungsweise Teil des Problems, f?r dessen L?sung es sich ausgibt: Die ungesunde Entfremdung von unserer Arbeit, die uns die Freude am Schaffen raubt. Es geht um Life-in-Balance“ F?r die Keynote Speakerin ist der Beruf ein wesentlicher Lebensbereich: Einerseits ist er sinnstiftend, weil Menschen gebraucht werden wollen. Andererseits verbringen wir die meiste Zeit des Tages in unserem Beruf. In ihrem Vortrag „Aufbl?hen statt ausgl?hen – raus aus dem Stress und rein in den Flow“ zeigt Herbstrith-Lappe, wie man durch Resilienz stressfrei und mit dem richtigen Flow durchs Leben geht. Eine Prise Humor geh?rt dazu. So erlebt man den Alltag und seine Herausforderungen mit mehr Leichtigkeit, Lebensfreude und Sinn.

„Unser Gehirn bevorzugt das Vertraute. Doch gerade in einer zunehmend fordernden Welt ist es entscheidend, neue Wege zu gehen, um innere Balance und Resilienz zu entwickeln“, sagt die Keynote Speakerin. Mentale und k?rperliche Fitness sind dabei essenzielle Voraussetzungen f?r ein Leben im Gleichgewicht, insbesondere in Phasen, die h?ufig mit Stress verbunden sind. Ein gelassener Umgang mit Herausforderungen gelingt nur, wenn Menschen lernen, ihr Verhalten flexibel anzupassen und ihre Aufgaben als sinnvolle „Auf-Gaben“ im Sinne ihrer Talente und St?rken zu verstehen. „Deshalb spreche ich von „Life-in Balance“ statt von „Work-Life-Balance“. F?r Unternehmen bedeutet das, Mitarbeiter*innen gezielt nach ihren Potenzialen einzusetzen und weiterzuentwickeln. Fehlende Entspannungsphasen, keine Ziele sowie ?ber- oder Unterforderung hingegen f?hren zu emotionaler Belastung und stehen einer gesunden, nachhaltigen Leistungsf?higkeit im Weg“, betont Mag.a Monika Herbstrith-Lappe.

Keywords:Zukunft, Zuversicht, Stress, Sinn, Flow, Resilienz

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