Hamburg, 07. Dezember 2020: Das klassische Bankgesch?ft war gestern. Open Banking erm?glicht den Aufbau von Plattformen mit branchen?bergreifenden Angeboten. F?r etablierte Finanzinstitute ergeben sich daraus neue Ertragsquellen jenseits ihrer klassischen Gesch?ftsfelder. Dies gelingt aber nur, wenn sie Open Banking strategisch einsetzen und sich selbst innerhalb neuer ?kosysteme positionieren. Kooperationen mit Drittanbietern sind dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das sind die Ergebnisse der Studie „Open-Banking-Plattformen“ der PPI AG.
Unterschiedliche Tiefe der Kundenbeziehung
Die strategische Neupositionierung reicht vom zuliefernden, spezialisierten Produzenten ausgew?hlter Banking-Services mit hoher Fertigungstiefe bis hin zur Vertriebsbank innerhalb eines digitalen ?kosystems. Der wesentliche Unterschied der beiden Strategien liegt in der Kundenbeziehung. Bietet das Institut als spezialisierter Produzent ausgew?hlter Banking-Services eigene Leistungen auf externen Plattformen an, liegt die prim?re Beziehung zum Endkunden bei den Betreibern. Wenn die Bank dagegen selbst Initiator einer Open-Banking-Plattform ist, nutzen die Kunden Angebote von FinTechs und anderen Dienstleistern ?ber die Plattform der Bank. Der direkte Kontakt zum Kunden h?lt, bleibt also beim Bankhaus.
Daten monetarisieren
F?r klassische Institute bieten Open-Banking-Plattformen drei zentrale strategische Vorteile: So erh?ht sich durch moderne und digitale Alltagsangebote die Kundenbindung. Gleichzeitig beschleunigt sich der Innovationszyklus, weil die Banken ihr eigenes Produkt- und Serviceangebot durch Kooperationen mit Drittanbietern schnell weiterentwickeln k?nnen. Und schlie?lich l?sst sich die Schnittstellen- und Plattformnutzung durch Dritte monetarisieren. Open Banking schafft damit die M?glichkeit, datengetriebene Provisionserl?se als eigenes Gesch?ftsmodell zu etablieren. „Schlie?lich sind Daten das ?l des 21. Jahrhunderts – und Banken verf?gen ?ber eine ungemeine Menge dieses neuen Rohstoffs“, sagt Florian Hartmann, Senior Consultant bei der PPI AG und Projektleiter der Studie.
Paradigmenwechsel in der Finanzbranche
Mitentscheidend f?r den Erfolg einer Open-Banking-Strategie sind Drittanbieter wie FinTechs oder Nichtbanken. 48 Prozent der in die untersuchten Plattformen schon integrierten Banking-Module stammen von solchen Drittanbietern. Unter den noch nicht integrierten Modulen k?nnten Drittanbieter schon heute 57 Prozent anbinden. Noch offerieren die Module vor allem klassische Banking-Leistungen. Erste Ans?tze dar?ber hinaus gibt es bereits, beispielsweise die digitale Steuererkl?rung oder den Versicherungsmanager. „Wir erleben derzeit einen Paradigmenwechsel in der Finanzbranche hin zum Beyond Banking, bei dem das bisherige Kerngesch?ft zu einem Aspekt unter vielen wird“, sagt Guido K?hler, Manager im Bereich Digital Banking bei der PPI AG. „In Zukunft wird eine Vielzahl von branchenfremden Leistungen und Services folgen.“
Module f?r jede Lebenssituation
Die Zusammenarbeit mit Drittanbietern und deren Anbindung ?ber Application Programming Interfaces (APIs) gibt Banken die Gelegenheit, Privat- und Firmenkunden viele neue, innovative Produkte und Dienstleistungen zu offerieren und in Gesch?ftsfelder anderer Branchen vorzudringen. „Die untersuchten Plattformen weisen hier bereits sehr hohe technische Standards auf“, sagt Florian Hartmann. Wichtig sei, dass die Interaktion mit den Kunden nicht erst mit dem Aufruf des Onlinebankings beginne. „Zuk?nftig m?ssen die Institute in jeder Lebenssituation ?ber jeden erdenklichen Kanal Produkte und Services anbieten k?nnen. Open Banking schafft daf?r die Basis. Banken sind als Plattformbetreiber pr?destiniert“, so Hartmann. „Schlie?lich ist das wesentliche Gut der Banken nach wie vor das starke Vertrauen ihrer Kunden in die Integrit?t, Sicherheit und Diskretion des Instituts.“
Die Studie steht auf der Website der PPI AG kostenlos zum Download zur Verf?gung: www.ppi.de/studie-open-banking
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