Seit Beginn der Corona-Pandemie boomt der Onlinehandel. Auch die Weihnachtsgeschenke werden die Deutschen voraussichtlich vermehrt im Netz besorgen. Das ist zwar bequem, birgt aber auch einige Fallstricke. Nicole Nebelung, Digitalexpertin von ERGO, und Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH, geben Tipps rund um sicheres Einkaufen und p?nktliche Lieferung.
Website und Impressum pr?fen
Wer sich f?r den Geschenkekauf im Internet entscheidet, vermeidet zwar Gedr?nge, trifft aber eventuell auf Betr?ger. Nicole Nebelung r?t daher, vor dem Kauf den Onlineshop kritisch zu pr?fen. Seri?se Shops nutzen eine sogenannte SSL-Verschl?sselung, zu erkennen an einem gr?nen Vorh?ngeschloss vor der Website-Adresse. In der Adresszeile des Browsers steht dann „https“ statt „http“. Weitere Hinweise auf einen Fake-Shop: Die Website wirkt zusammengeschustert, wimmelt von Rechtschreibfehlern, wichtige Infos wie die Versand- und Lieferbedingungen fehlen, die Preise sind deutlich unter der Norm und als Zahlungsmethode ist nur Vorkasse m?glich. Ein wichtiges Kriterium ist auch das Impressum: Steht hier keine Person, sondern beispielsweise nur ein Firmenname mit Postfachadresse, sollten K?ufer misstrauisch werden. Bei der Einsch?tzung des Onlineshops helfen zudem G?tesiegel wie die von Trusted Shops oder T?V S?d. Eine ?bersicht bietet die Initiative D21.
Sicherheit beim Bezahlen
Eine besonders sichere Methode ist der Kauf auf Rechnung. „Den bieten allerdings nicht alle H?ndler an“, so die ERGO Expertin. Bei den Zahlungsvarianten Lastschrift und Kreditkarte sollten Verbraucher besonders auf die SSL-Verschl?sselung achten. Sonst besteht die Gefahr, dass Hacker sensible Daten wie die Bankverbindung abfangen. Eine Direkt?berweisung eines Bezahldienstes wie PayPal gilt als sicher. Geraten Kunden bei einem Kauf mit PayPal an Betr?ger, erhalten sie das Geld durch den K?uferschutz wieder zur?ck. Der K?uferschutz greift auch dann, wenn der Kunde die Ware nicht erh?lt, sie kaputt ist oder fehlerhaft geliefert wird. Ist ein Passwort erforderlich, sollten Nutzer eine Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen w?hlen. Bei allen Zahlungsmethoden – au?er Rechnung und Nachnahme – bezahlen Kunden im Voraus. „Das bedeutet, dass der Kunde grunds?tzlich keine Sicherheit hat, dass die Ware auch ankommt. Daneben gibt es auch das Risiko, dass der H?ndler bei einer R?cksendung das Geld nicht wieder ?berweist, au?er es besteht im Rahmen des Bezahlverfahrens ein K?uferschutz“, erl?utert Nebelung.
Onlineshopping im Ausland
Wer bei einem H?ndler im Ausland bestellt, sollte beachten, dass Versandkosten h?her und R?cksendungen schwieriger und kostenpflichtig sein k?nnen. „Au?erdem m?ssen Kunden unter Umst?nden mit zus?tzlichen Steuern und Zollgeb?hren rechnen“, erg?nzt die ERGO Expertin. Daher gilt: Vor der Bestellung die AGB genau lesen.
P?nktlich zum Fest
Wer seine Weihnachtsgeschenke online bestellt, verl?sst sich meist auf den angegebenen Liefertermin. Kommt die Bestellung dann nicht rechtzeitig, ist der ?rger an Heiligabend gro?. „Onlineh?ndler sind verpflichtet, den K?ufer ?ber die Lieferzeit transparent zu informieren“, so Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH. Allerdings reicht es, eine Frist wie beispielsweise „drei bis vier Tage“ anzugeben. Verz?gert sich die Lieferung, hat der Kunde die M?glichkeit, den Vertrag zu widerrufen. Die 14-t?gige Widerrufsfrist beginnt bei einem Onlinekauf mit dem Erhalt der Ware, und das auch nur, wenn der K?ufer eine Widerrufsbelehrung erhalten hat. Kommt die Ware gar nicht erst an, erlischt das Widerrufsrecht erst 12 Monate und 14 Tage nach dem Kauf. Erh?lt der K?ufer die Ware nach dem Widerruf dann allerdings doch noch, zum Beispiel weil sie auf dem Versandweg festhing, muss er sie auf seine Kosten zur?ckschicken. Wer das bestellte Geschenk trotz Versp?tung haben m?chte, sollte dem H?ndler schriftlich eine Frist setzen, innerhalb der die Ware ankommen soll. Klappt das ebenfalls nicht, kann der Kunde vom Vertrag zur?cktreten. Ansonsten gilt: Wenn die Ware nicht gef?llt oder beispielsweise besch?digt ist, kann sie innerhalb der 14-t?gigen Widerrufsfrist ohne Angabe von Gr?nden zur?ckgeschickt werden. Ausnahmen gibt es beispielsweise bei Ma?anfertigungen, Hygieneartikeln oder versiegelten Datentr?gern.
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